ETF: Neue Konstruktionen für die Risikostreuung

ETF eignen sich auch für Anlagestrategien

Exchange Traded Funds basieren üblicherweise auf allseits bekannten Marktindizes wie dem DAX.

Doch sind die Emittenten von ETF dazu übergegangen, vermehrt ETF auf sogenannte Style-Indizes herauszubringen.

Diese bieten für Anleger Vor-, aber auch Nachteile.

 

ETF mit „Style“

Style-Indizes bilden bestimmte Investmentstrategien ab. Das kann im Einzelfall Sinn machen oder sogar äußerst attraktiv sein, wenn man keine Möglichkeiten zum Nachbau der Investmentidee hat.

Dies trifft regelmäßig zu, wenn die Anlageinstrumente vor allem nur im Ausland oder in sehr engen Märkten zu kaufen sind.

Allerdings wollen die Emittenten damit nicht nur neue Ideen liefern, sondern auch aus der Ecke der niedrigen Einnahmen herauskommen.

 

Emittenten wollen mit ETF mehr verdienen

An normalen ETF verdienen die Fondsgesellschaften so gut wie nichts. Speziell konstruierte ETF sind dagegen regelmäßig mit höhen Verwaltungsgebühren ausgestattet.

Das gilt auch, wenn sie sich im Zeitablauf ebenfalls passiv verhalten, also vorher definierten Berechnungen folgen.

Letztlich erweisen sich solche ETF auf Style-Indizes oftmals eher als Mode-Papiere. So gerade abzulesen bei Dividendenstrategien, die bspw. im Februar weltweit 1,6 Mrd. Dollar an neuen Geldern einsammeln konnten und damit in diesem Marktsegment der Spezial-ETF besonders stark nachgefragt waren.

Aber es gibt auch ETF-Konstruktionen, die man sich durchaus anschauen sollte, da sie einen komplett neuen Investmentansatz bringen und somit einen echten Beitrag für eine Diversifikation eines Portfolios leisten könnten.

Dabei stechen derzeit vor allem die RAFI-ETF heraus. RAFI steht hierbei für Research Affiliates Fundamental Index. Also Indizes, deren Zusammensetzung auf der Analyse von Fundamentaldaten von Firmen basieren.

 

Fundamental ausgerichtete ETF bieten langfristigen Investment-Ansatz

Die Fundamentalindizes beziehen in der Regel Faktoren wie Umsätze, Cash-Flow, Dividenden und Buchwert in ihre Berechnung mit ein.

Für eine Gruppe von Firmen wird aus diesen einzelnen Kennzahlen über verschiedene Gewichtungen Ranglisten erstellt, mit denen dann entsprechende Indizes und darauf aufbauende ETF erzeugt werden können.

In der Praxis hat sich dieser Investmentansatz auch schon bewährt. So konnten verschiedene ETF in den vergangenen Jahren per annum gerechnet bessere Ergebnisse erzielen als vergleichbare Benchmarks wie der S&P 500.

 

Auf die Mischung kommt es an

Allerdings zeigte sich auch, dass es hier stellenweise auch zu größeren Schwankungsbreiten kam. Insbesondere in der Finanzkrise gab es hier einige heftige Ausrutscher.

Das lag meist daran, dass in den entsprechenden ETF-Indizes Finanzwerte sehr stark gewichtet waren. Was nachzuvollziehen war, da vor der Finanzkrise Banktitel regelmäßig zu den fundamental stärksten Unternehmen gehörten.

Die meisten ETF konnten sich aber in den vergangenen Jahren sehr gut behaupten und überdurchschnittliche Wertentwicklungen per annum erzielen.

Insofern ist eine Anlage als Beimischung in einem Depot durchaus überlegenswert. Hier habe ich Ihnen die aus meiner Sicht derzeit interessantesten in Deutschland handelbaren ETF aufgeführt:

Lyxor FTSE RAFI US 1000

  • ISIN: FR0010400804
  • Wertentwicklung 3 Jahre:  14,2%
  • Börse: Xetra

PowerShares FTSE RAFI Europe

  • ISIN: IE00B23D8X81
  • Wertentwicklung 3 Jahre: 5,2%
  • Börse: Stuttgart

 

ETF bieten Anlegern attraktive Gestaltungsmöglichkeiten

Mit ETF erhalten Sie insgesamt ein Investment-Werkzeug, das positive Merkmale von verschiedenen Anlageinstrumenten zusammenführt.

So bekommen Sie z. B. die Flexibilität wie bei einer Anlage in Aktien oder Zertifikaten, können gleichzeitig aber eine sehr breite Streuung wie bei Fonds vornehmen. Gleichzeitig sind ETF insgesamt recht kostengünstig.

Ob Sie nun ein gesamtes Portfolio aus ETF gestalten oder diese als Beimischung nehmen (was ich präferieren würde), hängt von Ihrer eigenen Disposition ab.

Jedenfalls können Sie mit diesem „passiven“ Anlageinstrument eine sehr aktive Anlagepolitik gestalten.

Hier geht es zu Teil 1:

Exchange Traded Funds – 5 Vorteile eines Investment

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

 

 

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