Börse: Das bringt die neue Woche

© zmu / Fotolia.com

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“Wirtschaft-vertraulich”:

An der Börse gilt oftmals „Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“. Was hier auf den ersten Blick nicht zusammenpasst, ist schon in vielen Fällen aber praktisch umgesetzt worden. Denken Sie nur an Unternehmenszahlen oder Konjunkturdaten, die enttäuschten, am Ende aber dann doch zu Kursgewinnen führten.

Die Auflösung dieses Widerspruchs: An der Börse wird Zukunft gehandelt, sprich, die Anleger setzen auf das, was kommen kann und nicht auf das, was war. Das konnten Sie sehr schön am Freitag nachvollziehen, als die Januar-Arbeitsmarktdaten aus Amerika veröffentlicht wurden.

Gegenüber dem Vormonat wurden zwar mehr neue Stellen geschaffen (113.000). Doch damit lagen diese Daten deutlich unter den Erwartungen (knapp 200.000). Doch auf diese augenscheinlich schlechte Meldung reagierten die Anleger gelassen, am Ende des Tages sogar positiv. Die Erklärung:

 

Fed steht bereit

Wenn sich der Arbeitsmarkt zwar positiv, aber nur langsam entwickelt, könnte die US-Notenbank Fed länger die Geldschleusen offen lassen. Konkret geht es um die bereits eingeleitete Reduzierung der Anleihenkäufe durch die Fed.

Aus dem Kreis der Notenbank-Gouverneure kam entsprechend auch schon eine Wortmeldung, dass man bereit sei, seine geldpolitischen Maßnahmen dem Tempo der Arbeitsmarkt-Erholung anzupassen. Im Klartext der Fed: Wir halten die Geldschleusen so lange offen, wie es nötig ist.

 

Wie fühlen sich die US-Konsumenten?

Das sollte den Markt vorerst beruhigen. So kann er sich denn auch in dieser Woche voll auf das Thema Konsum konzentrieren. Denn am Donnerstag und Freitag stehen als wichtigste Daten aus den USA die Einzelhandelsumsätze und der Index des Verbrauchervertrauens auf dem Programm.

Aus diesen beiden Indikatoren kann eine erste Prognose abgeleitet werden, wie am Ende des Quartals das Wirtschaftswachstum ausgefallen sein könnte. Denn der private Konsum trägt in Amerika über 70% zu den Wachstumskennzahlen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei.

 

Europa auf dem Prüfstand: Positives Wachstum?

BIP ist auch das Stichwort für diese Woche in Europa. Denn am Freitag werden die ersten Schätzungen für das BIP-Wachstum des 4. Quartals 2013 für eine ganze Reihe von Euro-Ländern vorgelegt. So für Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien und Holland. Insgesamt wird auch für die zusammengefasste Euro-Zone berichtet.

Am stärksten könnte sich dabei wieder einmal Deutschland präsentiert haben mit einem Wachstum von 0,3% gegenüber dem Vorquartal. Für die gesamte Euro-Zone wird ein Plus von 0,3% erwartet. Besonderer positiver Aspekt dabei: Es soll bei keiner der berichtenden Volkswirtschaften ein Minus gegeben haben.

 

Wieder auf der Käuferseite

Für Ihre persönlichen Dispositionen in dieser Woche: Das Börsenumfeld hat sich wieder leicht aufgehellt. Da von Seiten der Konjunkturdaten mit wenig Gegenwind zu rechnen ist, können Sie sich wieder mehr auf die immer noch laufende Quartalsberichtssaison konzentrieren.

Können hier Unternehmen gute Ergebnisse und Ausblicke liefern, sollten Sie auch wieder auf der Käuferseite agieren. Dabei aber weiterhin nie die entsprechende Absicherung vergessen.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

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