+ 153 % – diesen Wertzuwachs glaubt doch niemand, oder?

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In den vergangenen zehn Jahren hätten Sie bei der richtigen Investition immerhin bis zu +153 % verdienen können – wenn Ihnen jemand diesen Tipp gegeben hätte. Ich bin mir sicher, im Jahr 2009 hat Ihnen niemand gesagt, Sie sollten in eine Immobilie innerhalb von München investieren, um in zehn Jahren einen solchen Aufschlag zu verdienen. Die Messmethode für diesen Gewinn ist nicht ganz objektiv, da sie vor allem die Angebotspreise eines Portals nutzt. Die Richtung der Aussage aber ist richtig.

Viel wichtiger ist dabei allerdings die Frage, ob Sie auch in den kommenden Jahren auf solch einfache Weise und noch dazu entsprechend sicher solche Beträge verdienen können. +153 % innerhalb von zehn Jahren entspricht einem Gewinn von etwa 9,7 % pro Jahr (inklusive Zins- und Zinseszins).

Diese Kalkulation sollten Sie kennen….

Die Preissteigerung jedoch war lediglich in München möglich. Andere Städte haben teils deutlich geringere Wertsteigerungen realisieren können. Wer in Köln Immobilien verkauft, könnte den Angeboten zufolge derzeit versuchen, etwa 72 % höhere Verkaufspreise zu erzielen. Die Wertsteigerung beläuft sich auf 5,8 %.

Die Renditen sind allerdings noch immer zu hoch angesetzt. Denn die Preissteigerung beziehen sich auf den Einkaufspreis der Immobilien im Jahr 2009. Die Nebenkosten allein für den Erwerb, also etwa Notarkosten, die Grunderwerbsteuer oder die Grundsteuer (die permanent gezahlt werden muss) wird hier nicht berücksichtigt. Die reinen Nettorenditen dürften erheblich niedriger gewesen sein, also im Münchner Fall sicher deutlich unter 9 % pro Jahr und in Köln weniger als 5 % tatsächlicher Renditen.

Auch das sind noch hohe Renditen. Nur zeigt die menschliche Erfahrung, dass Sie als Vermieter oder Selbstnutzer auch erhebliche Kosten für die Renovierung oder Sanierung aufwenden mussten oder müssen. Dies dürfte die aktuell erzielbare Rendite noch einmal erheblich mindern. Und: Sie sind abhängig von der Notenbank und der Frage, ob die Zinsen weiter sinken.

Vorsicht Falle….

Schnell zeigt sich in diesen Berechnungen, dass die genannten +153 % – hier in München – sich bei einer Jahresrendite von fast 10 % großartig anhören. Selbst in dieser besten aller denkbaren Welten für Immobilien-Eigentümer, wie ich selbst es auch bin, wird die Rendite gut, aber nach Kosten und Steuern nicht überragend sein.

Dies muss vielleicht auch nicht der Fall sein. Sie sollten jedoch wissen, dass die Rendite sich schnell in Richtung von 0 % bewegt. Wenn Sie vermieten, dann zählt zudem jeder Leerstandsmonat. Insofern können Immobilien gerade in den kommenden Wochen und vor allem Monaten für Vermieter und Verkaufsoptimierer zur Falle werden.

Und deshalb können Sie sich auch ganz neutral bei der Regierung „bedanken“ – sowohl in Deutschland wie auch auf EU-Ebene. Die Geldschwemme in der Euro-Zone hat die Preise für Immobilien irrational steigen lassen. Noch wird dies so weitergehen, da die Zinsen weiter sinken dürften. Nur warten clevere Marktteilnehmer darauf, dass viele Menschen sich mit ihren Krediten aktuell zu deutlich überschulden. Nebst aktueller Rekordpreise für die zu kaufenden Immobilien braut sich daher eine neue Verschuldungskrise zusammen. Opfer werden diejenigen sein, die sich jetzt noch auf die hohen und scheinbar mindestens stabilen Immobilien-Preise verlassen.

Die „Blase“ wird sicher nicht – schnell – platzen. Die scheinbar wahnsinnige Performance jedoch relativiert sich bei näherem Hinsehen. Daher lassen Sie sich zumindest nicht von den hohen „Wertzuwächsen“ täuschen.

Deshalb sollten Sie neben Immobilien auch und vor allem Aktien kaufen. 150 % Wertzuwachs in zehn Jahren sind dabei sogar der Normalfall – klicken Sie für den BELEG hier.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS.: Mehr zum Thema Gold erfahren Sie hier. Dabei warne ich vor Investitionen in Zertifikate oder zahlreiche aktiv gemanagte Fonds. Diese Goldanlageformen sind deutlich riskanter als physisches Gold. Dort erfahren Sie auch, wie ich Gold am besten lagern würde – ganz unspektakulär und günstig.

 

 

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