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Achtung: Unfassbares Bankdebakel

In den vergangenen Tagen griffen zahlreiche Medien das Debakel um die Greensill Bank auf. Dies ist ein Bankhaus, das in Bremen ansässig ist und von der Bafin, der Bundesbehörde, die eine Oberaufsicht über die Finanzmärkte – im Auftrag des Finanzministeriums – hat, praktisch dichtgemacht worden. Die Bafin verhängte ein Moratorium. Damit darf die Bank kein Geld mehr entgegennehmen, so weit dies nicht zur Tilgung von Krediten eines Kunden bei der Bank geschieht.

Die Bank darf auch kein Geld mehr auszahlen. Wenn Sie Kunde wären – immerhin liegen dort mehr als 1 Milliarde Euro Privatkundengelder, heißt es -, dann müssten Sie also davon ausgehen, dass das Geschäftshaus Ihnen also das Geld gar nicht mehr auszahlt. Dann wird die Einlagensicherung greifen, die vom Staat vorgeschrieben ist.

Nur gibt es massive Kritik an der Greensill Bank. Die Grünen etwa haben durch Danyal Bayaz erklärt, die Bafin habe ausgesprochen spät reagiert.

Warnungen in den Wind geschlagen?

Der FDP-Politiker Florian Toncar merkte an: „Wenn sich bewahrheiten sollte, dass die Bafin auch im Fall Greensill Warnungen in den Wind geschlagen hat, dann wäre das ein weiterer Beleg für das Kulturproblem, das die Behörde hat“.

Dies sind recht deftige Worte, die allerdings juristisch formuliert sind – der Politiker möchte sich mit Behauptungen nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Der Privatbanken-Verband BdB (Bundesverband deutscher Banken) wiederum wird vom „Spiegel“ zitiert: „Es war der Prüfungsverband, der die Bafin bereits Anfang 2020 auf die Probleme der Greensill Bank hingewiesen hat“.

Der Verband ist für die Regelungen zuständig. „Das Management der Greensill Bank hat sich offensichtlich nicht an diese Regeln gehalten.“ Hier liegt der Hase im Pfeffer. Sie erinnern sich vielleicht daran, wie sich die Bafin im Fall Wirecard verhalten hat. Gar nicht, als es um die Wurst ging. Es wurde letztlich geprüft und geprüft.

Wirecard ein mahnendes Beispiel

Viel zu lange blieben Vorwürfe, die Wirecard könne ihre Geschäfte gar nicht so wie bilanziert haben, offenbar ignoriert. Kurz vor der Insolvenz erst hat die Bafin das zumindest in den Medien offensichtliche Problem von Wirecard selbst anerkannt.

Die Wirecard ist nicht hinreichend geprüft worden, so der Vorwurf. Die Greensill Bank offenbar auch nicht, so jedenfalls ein weiterer Vorwurf. Nun stellt sich allerdings die Frage, ob die Aufsichtsbehörde überhaupt hinreichend ausgestattet oder in der Lage ist, Problemfälle wirksam und rechtzeitig zu erkennen. Wenn Sie als Investor in den vergangenen Jahren auf entsprechende Hinweise gewartet haben sollten, haben Sie lange gewartet – zu lange. Nun in zwei Fällen.

Mehr dazu finden Sie hier.  

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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