Alarmstimmung bei diversen Zertifikaten – Vorsicht

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Zertifikate sind bei uns in Deutschland ausgesprochen beliebt. Discounts, Garantien, reine Index-Entwicklungen, Hebel – im Prinzip können Sie als Investor scheinbar alles abbilden, was Sie sich wünschen. Dabei sind Zertifikate in vielen Fällen weit riskanter, als die meisten Investoren annehmen (dürfen). Zertifikate sind reine „Anleihen“. Sie zahlen Geld ein und erhalten je nach Ausgestaltung der Bedingungen (Index, Hebel, Garantien etc.) zum Laufzeitende im besten Fall das Geld zurück, das Sie erwarten dürfen. Doch lesen Sie selbst…..

30. Mai: Heute Kein Handel auf österreichische und schweizerische Aktien und Indizes bei UniCredit

 Fast täglich werden irgendwelche „Handelseinschränkungen“ vermeldet. Am 30. Mai können die Aktien aus Österreich und der Schweiz sowie deren Indizes nicht gehandelt werden – per Zertifikat. Die UniCredit hat den Handel wegen des Feiertages ausgesetzt. Stellen Sie sich vor, ausgerechnet heute würden die Werte dramatisch fallen oder steigen, weil in Österreich die Regierung den nächsten Skandal produziert. Sie säßen auf dem Trockenen, während andere Investoren handeln können.

Am 29. Mai schränkten die UBS und die Citi den Handel morgens ab 8 Uhr „bis auf weiteres“ ein. Die Sociètè Gènèrale schloss sich an – auch dieser Handel wurde eingeschränkt. Dasselbe Problem für Investoren: Während andere Anleger handeln können, wurden die Investoren hier ihre Zertifikate im Zweifel nicht los.

Zwei Tage zuvor schränkte die UBS den Handel wegen eines Feiertags in Großbritannien auf die „in London gelisteten Underlyings“ wie Gazprom, Samsung, Rosneft und Lukoil ein bzw. setzte ihn sogar aus. Aktionäre hätten in Deutschland diese Aktien übrigens verkaufen können. Und so setzt sich fast Tag für Tag die Reihe der Handelseinschränkungen fort.

Ausgeknockte Produkte: Weg ist das Geld

Deutlich länger noch ist die Liste der ausgeknockten Produkte. Wer am 30. Mai trotz Feiertags handeln wollte, konnte die Aktie der Allianz beispielsweise kaufen oder verkaufen. Ein „Open-End Turbo Optionsschein auf Allianz“ jedoch wurde ausgeknockt. Die Rückzahlung: 0,001 Euro. Das war um 10 Uhr 32. Gut zwei Minuten früher wurde ein Mini-Long auf Morphosys wertlos. Oder fast: 0,52 Euro erhielten Investoren zurück.

38 Sekunden früher verfiel ein „Turbo-Optionsschein“ auf „CTS Eventim“. Die Rückzahlung beträgt 0,001 Euro. Auch an solchen Tagen verfallen hunderte oder tausende von Zertifikaten und werden nahezu wertlos. Hier werden sogenannte „Barrieren“ erreicht, bei denen der Emittent die Wette beendet und Anleger auszahlt.

Schließlich droht Investoren bei Zertifikaten am Ende auch die Zahlungsunfähigkeit von Emittenten. Erinnert sei an die Lehman Brothers, die als große US-Bank weltweit mitführend am Zertifikate-Markt war. Zertifikat sind und bleiben allerdings Schuldscheine. Schließt die Bank wie die Lehman Brothers, stehen die Anleihegläubiger in der Reihe der Forderungsinhaber ganz hinten. Sie gehen leer aus.

Da wir beim „Deutschen Wirtschaftsbrief“ wie im „Depot-Brief“ immer wieder nach Zertifikaten gefragt werden, erinnere ich an dieser Stelle deshalb an unsere Empfehlung: Aktien sind in aller Regel die bessere Variante gegenüber Zertifikaten. Immer dann, wenn Sie genügend Substanz haben, werden diese Unternehmen Ihnen hinreichend Dividenden ausschütten können – wie die Königs-Unternehmen, die wir stets empfehlen. Sehen Sie sich die Alternativen einfach selbst an. Klicken Sie einfach hier kostenfrei.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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