Festtage für den Immobilien-Sozialismus: Die neuen Berliner Pläne…

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Die Bundesregierung feiert sich aktuell für die sogenannte „schwarze Null“ im Bundeshaushalt. Sie möchte keine Schulden machen, behauptet sie. Das stimmt zwar nicht, klingt aber gut, hätte ein Kollege von mir vor Jahren dazu gesagt. Die Bundesregierung präsentiert lediglich die Ausgaben, die zwar angedacht sind, aber noch nicht beschlossen – „Klima“-Investitionen – einfach noch nicht im neuen Haushaltsentwurf. Dies ist nicht der einzige Trick, mit dem die Politik derzeit arbeitet. In Berlin geht es jetzt geradezu modellhaft Immobilien-Eigentümern an den Kragen, wenn die dortige „Landesregierung“ sich durchsetzt. Ein Modellprojekt, vor dessen Konsequenzen Sie sich schützen sollten.Teil-Enteignung voraus

Der Berliner „Mietendeckel“ ist schon annähernd legendär. Die Berliner wollen demnach die Mieten bei Neuvermietungen stark nach unten drücken. Am Ende dürfte es weniger als 9 Euro pro Quadratmeter sein, die Neuvermietungen noch bringen. Schon dies würde Sie, sofern Sie in Berlin Immobilien kauften und neu vermieteten, direkt Teil-enteignen. Sie zahlen heute schnell 3.000 Euro pro Quadratmeter in relativ guter Lage (teils sogar in Flughafennähe beim Tegeler Flughafen).

Rechnen wir der Einfachheit halber mit einer Wohnung über 100 qm. Dafür würden grob gerechnet 300.000 Euro fällig. Dürften Sie für 9 Euro vermieten (inklusive Ihrer Nebenkosten), dann würden 900 Euro, also knapp 11.000 Euro jährlich Miete fließen können. Nach Abzug all Ihrer Nebenkosten blieben vielleicht 7-8.000 Euro. Damit zahlen Sie als Käufer gut das 40fache der Jahresnettomiete. Vor einigen Jahren waren noch Preise zwischen dem 12- und 15fachen üblich.

„Dank“ der politischen Regelung und der niedrigen Zinsen, die für die Explosion der Immobilien-Preise verantwortlich sind, würden Sie also als Neukäufer und Neuvermieter absehbar ein Minusgeschäft machen. Doch es kommt noch wilder.

Grundsteuer: Die neue Belastung für Sie

Sie zahlen, wenn es nach dem Willen der dortigen Regierung oder zumindest von Teilen der Stadtregierung geht, künftig auch die Grundsteuer. Die zählte dann nicht mehr zu den Nebenkosten der Vermietung. Das heißt, Sie würden hinsichtlich Ihrer möglichen Einnahmen staatlich gedeckelt, der Staat hätte mit den niedrigen Zinsen, die politisch herbeigeführt worden sind, die Einkaufspreise nach oben getrieben und Sie müssten sich nun an einer neuen Kostenart beteiligen.

Ein Angriff von drei Seiten, der zeigt, woher der Wind weht. Vielleicht ist Berlin in diesem Punkt besonders progressiv, auf jeden Fall aber populistisch. Denn die Immobilienknappheit wird auf keinen Fall überwunden.

Im neuen Bundeshaushalt entdecke ich auch keine andere Lösung, die helfen könnte. Die Wohnungs- und allgemein Immobilienknappheit ist auch nicht durch regulatorischen Wahnsinn zu lösen, sondern durch behördliche Aktivitäten: Schnelle Bauland-Ausweisung, schnellere Bearbeitung von Anträgen oder auch durch einen „normalen“ Zins.

Wer in Sachvermögen investieren möchte, benötigt deshalb zurzeit keine „neuen“ Immobilien – zumindest nicht zur Vermietung -, sondern vor allem Aktien. Klicken Sie dafür einfach hier.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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