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Achten Sie auf den Ölpreis

Wenn Sie dieser Tage an die Tankstelle fahren, geben Sie wahrscheinlich weniger Geld aus denn seit vielen Jahren. Trotz gelegentlicher Aussetzer nach oben sinkt der Ölpreis tendenziell. Das zeigt, wie schwach die Wirtschaft ist bzw. wie stark die Nachfrage gesunken ist. Der Ölpreis ist allerdings auch ein wichtiger Indikator für die gesamte Wirtschaftskraft – und damit zudem für Investitionsentscheidungen, die wir alle in diesen Tagen trotz aller Probleme weiter treffen müssen.

Bloomberg: Ölnachfrage sinkt weiter

Die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ hat in dieser Frage keine guten Nachrichten parat: Im April soll die ohnehin schon „beispiellos“ sinkende Nachfrage noch einmal um 15 bis 20 Millionen Barrel sinken. Das wiederum soll nach der Einschätzung eines „Beratungsunternehmens“ dazu führen, dass die Ölbranche zur Mitte des Jahres kaum noch Lagerkapazitäten habe.

Das wiederum würde nach den Regeln der marktwirtschaftlichen Logik bedeuten, dass die Anbieter extrem viel Öl haben werden und die Käufer ausgesprochen wenig bieten dürften. Insofern schätzen erste Experten, der Ölpreis könne sogar auf 10 Dollar je Barrel fallen. Damit würden wir einen 20-Jahre-Tiefstand sehen.

Unabhängig von den Entwicklungen anderer Energieformen, auf die sich die Hype-Branchen der vergangenen Monate beziehen, ist dies zunächst ein eminent belastender Faktor für die Börsen. Das Signal vom Ölmarkt würde die Wirtschaftsflaute noch befeuern. Auf der anderen Seite allerdings eröffnen sich damit auch mittelfristig besser Chancen, wenn Sie an die kommenden Monate denken.

Günstiges Öl ist – gut für die Wirtschaft…

Aktuell sammeln die Regierungen verschiedenste Instrumente, um die Wirtschaft mit (insgesamt) Billionen-Summen überhaupt zu stützen und dann möglichst wieder in Fahrt zu setzen. Dies kann Wochen dauern, vielleicht auch Monate. Niemand hat an einem solch gigantischen Experiment je teilgenommen.

Wenn aber a) die Corona-Krise selbst sich abschwächt, b) hinreichend Geld in den Markt gepumpt wird, c) Aufbaubedarf besteht (ggf. auch fehlende Investitionen nachgeholt werden) und d) auch noch der Ölpreis niedrig ist, treffen viele verschiedene positive Faktoren zusammen. Ich möchte auf keinen Fall so weit gehen, von einer schnellen Erholung zu sprechen. Der niedrige Ölpreis jedoch erhöht zumindest die Wahrscheinlichkeit für das vieldiskutierte „V“- in der Wirtschaftserholung. Es könnte zumindest deutlich schneller aufwärts gehen als gedacht.

Noch sind dies schlicht Einschätzungen vor einer kurzfristig ungewissen Zukunft. Aber es wäre eine Überlegung wert, sich zumindest die Unternehmen anzusehen, die dauerhaft von einer solchen Konstellation profitieren würden – und ihre Kraft seit Jahrzehnten unter Beweis stellen. Der Mix für eine spätere Erholung der Wirtschaft und eine sogar vorlaufende Erholung der Börsen ist angerichtet. Klicken Sie einfach hier.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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