©

Angst ist ein schlechter Ratgeber – diese Aktien sind der Beleg

Gestern waren die Börsenergebnisse auf den ersten Blick bieder, langweilig gar. Der Dax gab etwas nach, der Höhenflug der vergangenen Tage schien vorbei. Doch eine der unscheinbaren Aktien, die der Markt nur zu gerne übersieht, zeigte gestern wieder einmal, warum Angst ein schlechter Ratgeber ist. Die „pbb“, die Deutsche Pfandbriefbank, legte um mehr als 15 % zu. Dabei hat die Aktie alle Zutaten gehabt, um Investoren – auch im „Deutschen Wirtschaftsbrief“ – Angst zu bereiten. Der einstige Dividendenstar mir mehr als 10 % Rendite war an den Börsen komplett zusammengebrochen. Dennoch hielt ich an der Aktie fest.

Immobilien-Darlehen im Feuer

Der Kurszusammenbruch folgte einer wirtschaftlich nachvollziehbaren Logik. Die pbb vergibt Immobiliendarlehen und musste im Zuge der Covid-19-Krise relativ schnell den Forderungsbestand auf den Prüfstand stellen. Unter anderem hatte die Regierung dafür gesorgt, dass Darlehensnehmer die Darlehen stunden dürften. Ein freundlicher Akt, die Solidarität in der Corona-Krise schien zudem groß. Allerdings ist dies für ein Unternehmen, das kaufmännisch bilanzieren muss, mit Korrekturen verbunden.

Würden die Kredite tatsächlich in dem Maße ausfallen, wie es eine Kurshalbierung vermuten ließ, war die Frage. Wenn Sie zu den Lesern zählen, werden Sie vermutlich gelesen haben, dass dem – mutmaßlich – nicht so ist. Und so haben inzwischen auch die Börsen wieder reagiert. Die Aktie legt seit geraumer Zeit enorm zu und konnte nun sogar fast auf 9 Euro klettern. Es zeigt sich, dass die Börsen in der Krise in aller Regel vollkommen übertreiben. So war es auch hier. Die pbb zeigt, dass Angst ein schlechter Ratgeber war, wenngleich ich Vorsicht schätze.

Die Munich Re ist ein ähnlicher Fall: Der Rückversicherer verlor die Wette bei Großveranstaltungen, die 2020 abgesagt werden müssen. Wer langfristig rechnet und denkt, weiß allerdings, dass Rückversicherungen dies in steigende Prämien übersetzen werden, sofern sie hinreichend Marktmacht haben. Ein hohes Risiko ist für Rückversicherer notwendig ein gutes Geschäft. Die Aktie liegt auf Jahressicht schon wieder mit 10 % vorne. Das Unternehmen schüttete zudem Dividenden aus.

Kurzfristige Kursentwicklungen sind nicht entscheidend

Dies sind nur zwei Belege dafür, dass Angst stets ein schlechter Ratgeber an den Börsen ist. Auch ich wählte die Strategie, in der Krise vorsichtiger zu sein. Wir haben im „Deutschen Wirtschaftsbrief“ beileibe keine Kaufwellen in Gang gesetzt, sondern gezielt vorhandene Positionen bei niedrigen Kursen gestärkt.

Für einige Investoren ist die Gelegenheit natürlich vorbei – die Kurse sind ja bereits geklettert. Auch das ist kurzfristig zwar ärgerlich, Angst wäre indes erneut der falsche Ratgeber. Es bleibt auch aktuell interessant, viele der Unternehmen zu kaufen, die zwar teurer, aber noch nicht teuer geworden sind. Gerne können Sie sich meine Vorschläge dazu ansehen. Klicken Sie einfach hier.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Aktien schützen Sie langfristig, sofern die Unternehmen ihren Markt beherrschen und Geld verdienen. Jenseits aller Schwankungen der Kurse sind solche Unternehmen historisch betrachtet und auch für die Zukunft fast Garanten für dauerhaft hohe Gewinne. Sehen Sie selbst: Einfach klicken.

Kommentare sind nicht erlaubt.