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Apple, Amazon, Pfizer und Co. – sollten Sie US-Aktien jetzt wieder verkaufen?

Die US-Bank Citigroup hat in einer Umfrage festgestellt, dass US-Aktien für zahlreiche Investoren nicht mehr so attraktiv wie zuvor seien. Vielmehr sei nun Europa der bevorzugte Aktienmarkt. Für Sie stellt sich damit die Frage, ob Sie bestehende US-Positionen in Apple, Pfizer und Co. möglicherweise besser auflösen sollten oder wie Sie mit den hier dokumentierten Erwartungen umgehen können.

Europa-Aktien und Rohstoffe attraktiver für Sie?

Auf den ersten beiden Plätzen der Umfrage landeten europäische Aktien sowie Rohstoffe. US-Aktien finden sich nur noch auf Platz 3, nachdem diese Kategorie noch im März Platz 1 belegt hatte. Dabei solle der S&P 500 in diesem Jahr bei Indexwerten zwischen 4.200 und 4.400 Punkten beenden.

Aktuell notiert der US-Index mit dem Börsenschluss von gestern Abend bei 4.358,13 Punkten. Hätten die Befragten Recht, dann können Sie für US-Titel zumindest nicht mehr von spürbaren Kursgewinnen in diesem Jahr ausgehen. Die Gründe sind vielfältig.

  • So haben die Teilnehmer der Umfrage vor allem Angst vor einer inflationären Entwicklung. In den kommenden neun bis zwölf Monaten sollte die Inflation nach Meinung der Befragten auf einem hohen Niveau verharren. Zuletzt gaben die Behörden eine Inflationsrate von 5 % an.
  • Damit geht die Angst vor steigenden Zinsen einher. Die US-Leitzinsen liegen aktuell bei 0,0 bis 0,25 %. Deutlich höhere Zinsen könnten für kreditsuchende Unternehmen eine Schwierigkeit darstellen. Zudem würde sich der Anreiz, Geld auf Bankkonten zu bunkern, wieder erhöhen.
  • Schließlich wächst auch die Sorge vor steigenden Ölpreisen, nachdem das Ölkartell Opec nun im Clinch miteinander liegt. Aktuell sorgt ein Disput zwischen Abu Dhabi und Riad dafür, dass derzeit die Fördermenge nicht steigen wird. Dies kann den Preis tendenziell weiter nach oben treiben, auch wenn die Kurse für die Sorte Brent gestern um gut 2 % nachließen.

Die gute Nachricht für Sie: Sorgen sind unbegründet

Ich teile die Angst der Umfrageteilnehmer der Citibank nicht. Die Zinsen sollen erklärtermaßen zumindest bis Ende 2022 auf dem aktuellen Niveau bleiben, so hat es die Fed (US-Zentralbank) kürzlich betont. Bis Ende 2023 soll es insgesamt zwei Zinserhöhungen geben. Eine schnelle Zinswende scheint jedoch ausgeschlossen.

Damit wird sich die Geldmenge in den USA weiter erhöhen, denn niedrige Zinsen steigern typischerweise die Darlehensnachfrage. Darlehen aber erhöhen die Geldmenge, das Geld wird im übertragenen Sinne (fast) aus dem Nichts geschöpft. Die Banken müssen lediglich einen Bruchteil der Einlagen hinterlegen und können den Rest an die Darlehensnehmer verleihen.

Bei einer steigenden Geldmenge jedoch werden die Aktienmärkte mit hoher Sicherheit weiterhin Nachschub erhalten. Aktien gelten als relativ wertvolle Wertanlage in inflationären Zeiten. Die Kurse selbst sind nahezu auf Allzeithoch-Niveau, womit die Märkte unterstreichen, dass in Zeiten steigender Preise auch Aktienkurse klettern. Der Zinstrend wie auch die aktuelle Verfassung der Märkte sprechen daher für einen starken Sommer.

Mein Fazit für Sie: Da der Aufwärtstrend noch immer läuft, gibt es keinen Grund, sehr substanzstarke US-Unternehmen wie Apple, Amazon oder auch Pfizer zu verkaufen. Die Umfrage der Citibank betonte, europäische Aktien seien die bessere Anlageform. Ich empfehle Ihnen weiterhin, sowohl in Europa wie auch in Asien in Aktien zu investieren.

Mit den besten Grüßen

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Aktien bieten auch sehr langfristig den höchsten Schutz vor der Inflation, wie der Investmentbanker Gerd Kommer im Zuge seiner Promotion wissenschaftlich dokumentierte. Aktien sind deutlich stärker als Anleihen, Immobilien oder auch Gold. US-Aktien sind historisch betrachtet mit teils mehr als 8 % Jahresrendite nach Inflation besonders renditeträchtig. Geeignete Werte aus den USA und aus Europa für Ihr dauerhaftes Depot finden Sie hier: einfach klicken.

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