©

Apple, Amazon und Alphabet: Stürzen die Tech-Werte ab?

Wenn Sie die aktuellen Schlagzeilen verfolgen, müsste Ihnen Angst und Bange wegen der Aktien von Apple, Amazon oder Alphabet werden. Die Tech-Giganten haben bei der Präsentation ihrer Quartalszahlen „enttäuscht“, wie es heißt. Ich schließe mich dieser Meinung nicht an und bin der Meinung, dass auch diese Unternehmen für Sie interessant sind und bleiben.

Enttäuschung bei Apple?

Stellvertretend für die Diskussion möchte ich Apple nennen. Der Computer-Konzern stellt zwar mehr als Smartphones – iPhones – her, wird aber in der Regel derzeit darauf reduziert. Die Zahlen zum Weihnachtsquartal waren tatsächlich nicht gut, aber dies ist keine Enttäuschung. Der Konzern, so heißt es, musste Smartphone-Erlösrückgänge im Umfang von 8 % auf 65,8 Milliarden Dollar hinnehmen. Der gesamte Umsatz fiel um gut 5 % und erreichte 117,2 Milliarden Dollar. Die Analysten hatten zuvor im Mittel einen Umsatz von 121 Milliarden Dollar avisiert.

Im Segment iPads konnte Apple sogar einen Zuwachs vermelden. Apple verkaufte IPads im Umfang von 9,4 Milliarden Dollar, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung um immerhin 30 % entsprach. Grund seien, so jedenfalls sieht es Apple eigenen Erklärungen nach, die neuen Modelle – die offenbar am Markt gut ankommen.

Doch zumindest ich bin nicht enttäuscht. Dass die Zahlen schlechter würden, war zu erwarten. Hintergrund für die sinkenden Umsätze waren vor allem Lieferschwierigkeiten in China, das u.a. durch Lockdowns in der Corona-Zeit die Produktion drosselte. Die meisten Menschen dürften schon seit Wochen und Monaten davon gelesen haben, dass China die Wirtschaft drosselte – eine Enttäuschung im Sinne einer Überraschung kann ich nicht erkennen. Tatsächlich haben die Papiere von Apple als Reaktion auf die Erwartungen schon seit Wochen insgesamt um mehr als 20 % nachgegeben.

Apple: Deutlich besser als noch vor Wochen

Die Zahlen sind damit schon vor Wochen offenbar zumindest in etwa erwartet worden. Wie immer hatte Apple eine sehr gute Nachricht für Analysten wie auch für Investoren bereit. Die Zahl der Nutzer der kostenpflichtigen Zusatzdienste auf den verschiedenen Plattformen von Apple, u.a. eben den Smartphones, stieg gewaltig. Über 935 Millionen Abonnements habe Apple nun. Dies sind über 150 mehr als vor zwölf Monaten.

Dies ist vor allem deshalb eine gute Nachricht, weil solche Produkte wesentlich einfacher zu skalieren sind als technische Einheiten wie Smartphones. Abonnement-Dienste dieser Art können um Zusatzdienste erweitert werden oder aber teurer werden, ohne dass es auf Lieferketten oder auf Rohstoff-Zufuhren ankommt. Die Abonnement-Dienste von Apple habe ich seit jeher als gute Stütze bezeichnet.

Deshalb steht Apple als Beispiel dafür, dass die Technologie-Branche um Riesen wie Apple, Amazon und Alphabet formal im vergangenen Jahr „enttäuscht“ haben kann, die Projektion für die Zukunft jedoch stimmt. Die Unternehmen haben einen Zugriff auf ihre jeweiligen Kunden, der weitgehend krisenanfällig ist. Sie haben den berühmten Burggraben um sich ausgehoben, der sie dauerhaft vor dem Markt schützt.

Apple: Fast 1 Milliarde Abonnements, WKN: 865985 , ISIN: US0378331005

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Apple, Amazon und Alphabet finden Sie auch in meinen Depots. Mehr finden Sie  jetzt hier.

Redaktionsschluss: 3.02.2023, 09.30 Uhr

Kommentare sind nicht erlaubt.