Apples iBond: Ein neuer Verkaufsschlager

Der iBond ist da

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“Wirtschaft-vertraulich”:

Der amerikanische Technologiekonzern Apple ist immer wieder für eine Schlagzeile gut. So auch in diesen Tagen.

Denn das Unternehmen hat einen neuen Megaseller an den Markt gebracht. Dieser ist allerdings ganz anders als alle anderen Produkte, denn:

Es ist eine Anleihe. Im Markt hat sie schon die geflügelte Bezeichnung „iBond“ bekommen.

 

6 auf einen Streich

Dabei sind es genau genommen gleich 6 unterschiedliche Anleihen. 2 sind so genannte Floating-Rate Notes und bieten jeweils einen kleinen Aufschlag auf den gültigen Londoner Interbanken-Zins.

Die anderen 4 festverzinslichen Anleihen bieten Laufzeiten zwischen 3 Jahren bis 30 Jahren. Viel muss Apple dabei nicht bieten.

Auch dank des sehr guten Ratings von AA+ kann Apple bspw. für seine 3-jährigen Anleihen einen Coupon von nur 0,45% bieten.

Damit liegt die Firma auf dem gleichen Rekordtief wie vergleichbare Anleihenemissionen von Unilever und Walt Disney im letzten Jahr.

 

Apple schafft Rekordvolumen – und könnte noch mehr

Und Apple stellt gleichzeitig auch einen eigenen Rekord auf. Denn das Unternehmen hat Anleihen im Gesamtwert von 17 Mrd. US-$ platziert, so viel wie noch kein anderes Unternehmen vor ihm auf einen Schlag.

Und es hätten noch viel mehr werden können. Denn nach Aussagen von Apple und den beteiligten Banken hat es Zeichnungsaufträge im Gesamtvolumen von bis zu 50 Mrd. US-$ gegeben.

 

Ein neuer Dauerbrenner?

Das zeichnet in etwa schon vor, was mit den Anleihen in absehbarer Zukunft am Markt geschehen könnte.

Sie könnten sehr schnell trotz der geringen Coupons zu Lieblingen vor allem der institutionellen Anleger werden.

Denn die iBonds bieten 4 Kaufargumente:

  1. eine hohe Liquidität
  2. eine hohe Bonität
  3. vertretbare Renditeaufschläge zu den US-Staatsanleihen
  4. ein gestaffeltes Angebot über mehrere Laufzeiten

Damit scheinen Kursgewinne vorprogrammiert. Die 10-jährigen Anleihen, die einen Coupon von 2,4% haben, dürften dabei am liquidesten gehandelt werden. Denn sie sind mit einem ausstehenden Volumen von 5,5 Mrd. US-$ die größte Tranche.

Eine Börsennotierung wird es zuerst wohl nur in Amerika geben. Doch rechne ich damit, dass die Papiere bald auch hierzulande zu haben sind. Dann könnte sicher über einen Kauf nachgedacht werden.

 

Anleihe oder Aktie?

Klar sollte Ihnen aber sein, dass hier vor allem die Aktie der große Gewinner sein wird. Denn mit der Anleihenplatzierung verschafft sich Apple sehr trickreich Liquidität, um seine neusten Dividendenpläne zu finanzieren.

Insgesamt 100 Mrd. US-$ will Apple bis 2015 an seine Aktionäre ausschütten. Um dafür nicht die eigenen Bargeld-Reserven – rund 145 Mrd. US-$ – aufzubrauchen, verschuldet sich die Firma.

Dies aber eben zu Tiefstzinsen. Außerdem verhindert Apple dadurch, dass es Gelder von den Auslands-Töchtern zurück in die USA bringen und dann erst noch versteuern muss.

 

Ein Nachschlag wird kommen

Und die große Nachfrage nach den Anleihen hat gezeigt: Auf absehbare Zeit steht Apple der Anleihen-Weg wohl noch weiter offen.

Spätestens im kommenden Jahr rechne ich deshalb mit weiteren Emissionen.

Aktuell sollten Sie sich auf die Aktie konzentrieren. Diese arbeitet nach starken Verlusten nun an ersten Schritten zu einer Trendumkehr.

Eine erste Position würde ich in diesem Zusammenhang für vertretbar halten.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

Bildnachweis: Gevestor

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