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Aus der Redaktionssprechstunde: Was ist mit Wirecard, Lufthansa oder Apple?

Die Unsicherheit an den Märkten steigert sich wieder. US-Präsident Donald Trump will offenbar wieder neue Zölle auf Waren aus der EU erheben. Ein neuer Handelskrieg droht – und die Börsen reagieren sofort mit kleineren Abschlägen. Dabei dürfte dies nur ein Teil des US-Präsidentschaftswahlkamps sein, nachdem es im November zur Abstimmung kommt. Dennoch: In der Redaktionssprechstunde (hier erfahren Sie mehr dazu) häufen sich die Fragen zu einzelnen Aktien, die Sie vielleicht auch besitzen.

Wirecard: Nur die Banken kämpfen

Dazu zählt nach den massiven Einbrüchen der jüngeren Vergangenheit natürlich auch die „Wirecard“. Das Unternehmen ist auf dem Weg in den Abgrund noch einmal aufgehalten worden. Die Banken haben die Kreditlinien für kurze Zeit verlängert. Nur springen bereits vereinzelt Banken und Kunden / potenzielle Partner ab. Schon in wenigen Tagen dürfte es zu einer Entscheidung über die Existenz des Unternehmens kommen.

Selbstverständlich kann es eine Rettung geben, zumal die Banken selbst versuchen müssen, ihr Geld zu sichern. Allerdings sind die Chancen vorsichtig formuliert schwierig zu beurteilen. Große Partnerschaften etwa mit der Kreditkartenbranche stehen prinzipiell auf der Kippe. Aktuell jedoch trennen sich offensichtlich auch große institutionelle Akteure von der der Aktie. Einige Fonds haben beschrieben, dass sie die Aktie nicht mehr in den Depots führen.

Es gibt nichts, was auf eine Erholung des Unternehmens oder der Aktie deutet. Reines Spekulieren halte ich bezogen auf unsere Depots für falsch. Daher habe ich auch in der Redaktionssprechstunde (wie übrigens schon immer im Fall Wirecard) von einer Investition abgeraten. Doch auch andere Unternehmen stehen im Rampenlicht.

Neue Rekorde in den USA

So werde ich häufig – und auch jetzt – nach US-Rekordwerten wie Apple gefragt. Diese Aktien halte ich weiterhin in den unterschiedlichen Depots, auch wenn der Titel ein Allzeithoch nach dem nächsten avisiert. Apple galt meiner Erinnerung nach schon immer als zu teuer. 1995 habe ich als Kunde, als Student und als Arbeitnehmer (bei einem der damals ausgesuchten Apple-Partner) die Fangemeinde kennenlernen dürfen. Die Aktie hat seither um viele 1.000 % zugelegt. Apple hat sein Geschäftsmodell seither mehrfach revolutioniert. Das wesentliche Geschick sehe ich nicht nur in der Kreativität, sondern vor allem in der Kundenbeziehung, die weiterhin einmalig sein dürfte.

Ein Allzeithoch (oder zahlreiche Allzeithochs) sind kein Grund, eine Aktie zu verkaufen (hier erfahren Sie mehr zu Apple). In diesen Tagen steht allerdings auch die „Lufthansa“ auf dem Prüfstand – oder vielmehr heute. Das Unternehmen wird letztlich durch die Zustimmung der Aktionäre gerettet, davon bin ich überzeugt. Dies könnte die Stimmung mittelfristig wieder deutlich verbessern.

Das alles ist jedoch die Spekulation des Marktes. Welchen Wert das Unternehmen mittel- und langfristig haben wird, lässt sich in keiner Weise mehr abschätzen. Deshalb mag die Aktie ein interessanter Trading-Fall sein. Als kaufmännisch kalkulierbares Invest kommt sie weiterhin nicht in Frage, auch oder gerade, wenn der Staat so intensiv mitmischt. Es gibt dieser Tage wesentlich interessantere Krisenfälle, die ich Ihnen hier gerne nenne.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Aktien schützen dann und deshalb, wenn die Unternehmen viel Geld verdienen und mit Ihnen in Form von Dividenden teilen. Die Aktien kann der Staat nicht einfach „enteignen“. Auch nicht in einem Crash, der wie oben gezeigt möglich ist. Ihr Vorteil, den Sie sich hier sichern können. Kostenfrei: Einfach klicken.

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