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Automobil-Aktien? Das sollten Sie wissen!
Die Politik in Deutschland ist sich weitgehend einig, der Autoindustrie, also Herstellern, Zulieferern und letztlich auch dem Handel helfen zu wollen. Gut 800.000 Arbeitsplätze hängen in Deutschland an dieser Industrie. Ich möchte nicht unken, aber die Herangehensweise scheint nicht besonders erfolgversprechend zu sein. Oder bieten sich Ihnen Turnaround-Chancen am Finanzmarkt?
Umsätze um 177 Milliarden Euro gesunken
Dabei sind die Umsätze der Industrie im zweiten Quartal 2020 weltweit um etwa 177 Milliarden Euro gesunken. Ernst&Young haben als Beratungsunternehmen ermittelt, dass die operativen Verluste im zweiten Quartal für die 17 größten Unternehmen der Branche sich auf annähernd 11 Milliarden Euro belaufen.
Das zweite Quartal 2019 hatte noch einen Gewinn in Höhe von annähernd 22 Milliarden Euro erbracht. Dabei ist lediglich ein Automobil-Unternehmen positiv aufgefallen: Tesla. Der US-Gigant hat im zweiten Quartal besser als im Jahr zuvor abgeschnitten und gilt nun zumindest aus Sicht von Ernst&Young als profitabelstes Automobilunternehmen.
Der Umsatzrückgang der gesamten Branche jedoch ist besorgniserregend. Der Rückgang um annähernd 177 Mrd. Euro entspricht einem Abschlag von über 40 % (!) gegenüber dem zweiten Quartal 2019. Die großen deutschen Automobilhersteller sind mitten drin. VW hat -37 % eingebüßt, Daimler -29 % und BMW -22 %.
Was ist zu tun?
Diese Rückgänge gelten als „einmalig“, so EY. Die Corona-Pandemie war sozusagen der Auslöser – denn die Industrie sei fast zum Stillstand gekommen. Das ist auf der einen Seite richtig und war beobachtbar. Auf der anderen Seite allerdings steht die Industrie aus meiner Sicht ohnehin vor einem massiven Umbruch.
Die Politik fordert neue Lösungen bezüglich der Antriebstechnologien. Die deutsche Industrie wird gleichfalls versuchen, diese zu liefern – nur ist vollkommen offen, wer am Ende die richtigen Strategien entwickelt. Selbst dem Boom bei Tesla würde ich derzeit nicht trauen (wobei die Aktie ohnehin in den vergangenen Tagen massiv nachgegeben hat).
Jetzt wird auch GM versuchen, über eine Teilhabe bei „Nikola“ in den neuen Markt einzudringen. Die Nikola-Aktie sprang um mehr als 40 % nach oben. Dies mag erfreulich für die Aktionäre von Nikola sein, zeigt jedoch, wie unsicher und schwankungsanfällig die gesamte Branche ist. Deshalb gehe ich auf entsprechende Leser-Anfrage nach der Automobil-Industrie gerne ein: Ich würde zumindest keine neuen Papiere erwerben. Die Unternehmen sind abhängig von politischen Entscheidungen und Rahmenbedingungen, die niemand abschätzen kann. Gut einschätzbare Unternehmen, die seit vielen Jahrzehnten Geld verdienen, sind mir lieber. Ich nenne Ihnen gerne meine Beispiele als Alternative zu Automobil-Werten: einfach klicken.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
PS: Aktien schützen dann und deshalb, wenn die Unternehmen viel Geld verdienen und mit Ihnen in Form von Dividenden teilen. Die Aktien kann der Staat nicht einfach „enteignen“. Auch nicht in einem Crash, der wie oben gezeigt möglich ist. Ihr Vorteil, den Sie sich hier sichern können. Kostenfrei: Einfach klicken.
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