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Bank-Pleite(n) in den USA: Droht ein Börsencrash?

Die Insolvenz der Silicon Valley Bank in den USA erhitzt an den Finanzmärkten die Gemüter. Die US-Bank hat spätestens am Freitag mit einer Insolvenz-Meldung Sorgen ausgelöst, dass wir wieder eine Finanzkrise wie noch 2007/2008 erleben. Ich empfehle Ihnen, aktuell ruhig zu bleiben. Die Insolvenz dieser Bank ist noch kein einschneidender Schnitt am Markt.

Silicon Valley Bank: Risikokapital betroffen

Am Donnerstag der vergangenen Woche kam es quasi zum sogenannten Bankrun in den USA. Angestellte der Technologie-Unternehmen im Silicon Valley in Kalifornien versuchten, Gelder von ihren Konten abzuheben. Technologie-Fonds empfahlen Investoren, Einlagen von der Bank abzuziehen. Es herrschte Angst vor einem Liquiditätsmangel der Bank. Insgesamt sind 42 Milliarden Dollar abgehoben worden. Zum Ende des Arbeitstages meldete die Bank einen Bargeld-Mangel in Höhe von 958 Millionen Dollar.

Die Bank hatte über 40 Jahre Start-Ups finanziert und Risikokapital organisiert. Steigende Zinsen sollen u.a. für die Probleme verantwortlich sein. Für Sie und uns alle stellt sich nun die Frage, ob dies erneut Schockwellen rund um den Erdball auslösen kann. 2007/2008 war zum Problem für die gesamte Bankenlandschaft geworden, weil schlecht besicherte Immobilienkredite aus den USA über Wertpapiere in die ganze Welt verteilt worden waren – in aller Regel, ohne dass die Häuser über die zugrundeliegenden Risiken im Bilde waren. Als die Risiken sichtbar wurden, als enorme Rückzahlungen ausblieben, verstärkte sich das Systemrisiko immens, weil die Banken sich untereinander kaum noch Geld leihen wollen.

Die aktuelle Krise in Kalifornien hat, so weit aktuell einschätzbar, zumindest im Bankensektor keine auch nur annähernd ähnlichen Auswirkungen. Berichten nach hat der Einlagensicherungsfonds Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) ermittelt, dass ein großer Anteil der 161 Milliarden Dollar an Einlagen nicht gesichert sei. Das Geld von Einleger wiederum möchten die USA laut Mitteilung von von Finanzministerin Janet Yellen dergestalt gesichert werden, dass die Kunden auf „ihr gesamtes Geld zugreifen“ können. Der staatliche Einlagensicherungsfonds beläuft sich auf 250.000 Dollar pro Bankkunden. Oft sollen allerdings Millionen Dollar auf den Konten liegen – offenbar von Gründern aus dem Sektor. Da mittlerweile mit der Signature Bank in New York ein zweites Institut schloss, ist die Sorge – natürlich – groß.

Crash nicht in Sicht

Derzeit ist aber nicht in Sicht, dass es eine Crash-Situation an den Bankmärkten insgesamt geben könnte. Die Banken wurden im Gegenteil in den vergangenen Jahren etwa von der europäischen Aufsicht durchaus als relativ stabil beurteilt. Die Verzahnung auf den Kreditmärkten ist – in diesem Fall – auch nicht so immens wie 2007/2008.

Unabhängig davon kann selbstverständlich die Stimmung leiden. Dennoch gehe ich nicht davon aus, dass hier ein Pulverfass gezündet wurde. Eine Bank wie die Deutsche Pfandbriefbank musste – das ist nicht anders zu erwarten – in einer solchen Situation Federn lassen. Es ging am Montag in den ersten Handelsstunden um annähernd 6 % nach unten. Dennoch werde ich derzeit nicht nervös.

Deutsche Pfandbriefbank: US-Bank-Pleite greift stimmungsmäßig über – WKN: 801900 – ISIN: DE0008019001

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE0005772206/EI/fielmann-ag/data

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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Redaktionsschluss: 13.03.2023, 10.30 Uhr

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