Bankkunden fliehen vor Gebührenhaien zu ganz bestimmten Instituten

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Im Deutschen Wirtschaftsbrief haben wir vielfach beschrieben, dass es zu Negativzinsen kommen wird. Die Zinsen sind auf nahe Null oder sogar auf Null gesunken, Geschäftskunden müssen inzwischen teils sogar für ihre Einlagen zahlen. Gleichzeitig sind die Gebühren so stark gestiegen, dass Sie faktisch Negativzinsen für Ihr Geld zahlen müssten. Viele Bankkunden flüchten inzwischen – und Sie können es den Kunden gleichtun. Es geht um Ihr Geld.

Sparkassen, Volksbanken und die Postbank….

Einige Institute langen besonders heftig zu. Die deutlichsten Erhöhungen meldeten inzwischen Kunden der Sparkassen, der Volksbanken sowie der Postbank. Die letztgenannte Bank hatte vor geraumer Zeit noch mit einem Null-Euro-Konto geworben. Niemand war verpflichtet, Geld mit zu bringen.

Diese Zeiten sind vorbei. Seit November müssen Kunden beim Girokonto monatlich einen Eingang von mindestens 3.000 Euro nachweisen, um noch in den Genuss einer kostenfreien Kontoführung zu kommen. Ansonsten müssen Sie dort 3,90 Euro monatlich zahlen. Das sind immerhin annähernd 50 Euro pro Jahr. Die Banken argumentieren, sie hätten hohe Kosten.

Wir halten dagegen: Einzahlungen auf Girokonten können Banken dazu verwenden, ein Vielfaches an Krediten herauszugeben. Mit den Krediten verdienen sie dann Geld. Das Geschäft ist seit Jahrhunderten lukrativ – und dürfte es auch heute noch sein. Die Ursache für die hohen Kosten sind anders gelagert.

Internationaler Vergleich: Deutsche Banken zu teuer

Deutsche Banken arbeiten im internationalen Vergleich seit vielen Jahren schlicht zu teuer. Die Dichte an Filialen ist unvergleichlich hoch, der Personalbedarf ist im Vergleich zur ausländischen Konkurrenz ebenfalls zu massiv. Das treibt die Kosten nach oben – und Sie sollen zahlen. Die niedrigen Zinsen sind ein beliebter Vorwand, der allerdings nicht zieht.

Immerhin konnte die „ING-Diba“ etwa für das vergangene Jahr einen Rekordgewinn in Höhe von 1,2 Milliarden Euro vermelden. Trotz der niedrigen Zinsen, die eine Bank natürlich im eigenen Geldverkehr ebenfalls verkraften muss. Überschüssiges Geld hinterlegen die Banken bei der Europäischen Zentralbank EZB und kassieren dort im Gegensatz zu früher nichts mehr. Soviel sei den Banken als Argument zugestanden.

Womit aber verdienen solche Banken dann Geld? Mit Krediten und damit, dass sie viel Geld aus den traditionellen Banken herauslocken. Die ING-Diba etwa konnte mit ihrem Tagesgeldkonto viele Kunden von der Postbank, der Sparkasse oder der Volksbank wegködern. ING-Diba oder die Commerzbank profitieren also davon, dass sie uns als Bankkunden das bessere Angebot machen. Aktuelle Übersichten finden Sie regelmäßig zudem im Deutschen Wirtschaftsbrief. Wir werten den Markt für Sie aus, wie Sie hier kostenfrei prüfen können.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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