©

BASF: Nach dem Kurssturz – fast 7 % Dividendenrendite!

Zuletzt ist die Aktie der BASF stark gefallen. Die Ludwigshafener haben am Freitag einen Kurssturz um mehr als 8 % hinnehmen müssen, nachdem der Konzern seine Geschäftszahlen bekanntgab. Ich gehe davon aus, dass der Kurssturz übertrieben ist und die Aktie Ihne deutlich mehr Chancen bietet, als dies auf den ersten Blick wahrzunehmen ist.

BASF: Schwierigkeiten sind ohnehin schon länger bekannt

Das Unternehmen hat kundgetan, dass die Energiekosten im vergangenen Jahr zu hoch waren. Besonders die Energiekosten in Deutschland sollen 1,4 Milliarden Euro Belastung für das Ergebnis darstellen. Das alles ist allerdings bekannt. Seit einem Jahr gibt es inzwischen einen Krieg in der Ukraine, praktisch genauso lange wird über die Energiepreise und die Wirkungen für BASF diskutiert.

Die Zahlen sind tatsächlich recht gut gewesen. BASF wies einen Nettoverlust von 391 Millionen Euro. Dabei hat BASF eine Beteiligung auf die Wintershall Dea über 6,3 Milliarden Euro abgeschrieben. Das Ergebnis ist bezogen auf diese Abschreibung ausgesprochen positiv. BASF hat im sogenannten operativen Geschäft – also ohne Abschreibungen – immerhin einen Gewinn von gut 6 Milliarden Euro erwirtschaftet – vor Berücksichtigung der Steuern. Dies ist weniger als noch 2021, angesichts der hohen Energiepreise dennoch sehr ordentlich.

Die BASF wird in diesem Jahr nach Meinung des Unternehmens den Umsatz nicht steigern können und vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 5,4 Milliarden Euro Gewinn erwirtschaften. Deshalb werden die Dividenden nicht weiter steigen – sondern auf dem Niveau von 3,40 Euro pro Aktie verharren. Ist das schlecht?

Die Aussichten sind besser als die Stimmung

Meiner Meinung nach nicht unbedingt. Die Gruppe hat enorm steigende Energiekosten vergleichsweise gut verdaut. Die relativ betrachtet schwächeren Aussichten für dieses Jahr sind vor diesem Hintergrund auch akzeptabel. Die BASF reagiert zudem mit dem Abbau von ca. 2.600 Stellen – weltweit.

BASF wird vor allem nach wirtschaftlichen Kennzahlen etwas schlechter bewertet als nötig. Die Dividendenrendite wird bei annähernd 7 % sehr hoch sein. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt mit etwa 7 noch im sehr akzeptablen Rahmen. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) beträgt etwa 0,5. Die Aktie ist damit dividendenstark und relativ günstig bewertet.

Deshalb ist der Kurs zumindest überraschend zurückgekommen. Die immer noch gute Bewertung sehe ich jedenfalls für Viele von Ihnen auf Basis der hohen Dividendenrendite zumindest als attraktiv. Eine Kursexplosion können Sie kurzfristig jedoch nicht erwarten.

BASF: Zu stark verloren? WKN: BASF11 – ISIN: DE000BASF111

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE000BASF111/EI/basf-se/data

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Die Aktie finden Sie auch in meinen Depots – gerne können wir darüber auch im Rahmen eines Lesertreffens am kommenden Freitag sprechen. Wir treffen uns um 10.00 Uhr an der Börse München und werden nach einem Vortrag selbst gemeinsam Mittagessen. Melden Sie sich gerne kostenfrei an unter redaktion@deutscher-wirtschaftsbrief.de

Redaktionsschluss: 28.02.2023, 11.30 Uhr

Kommentare sind nicht erlaubt.