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Bitcoin und Co.: Müssen Sie dabei sein?

Die Sorge wegen der hohen Inflationsrate wächst. Die offizielle Inflationsrate in Deutschland beläuft sich auf wahrscheinlich 7,3 %, so die Voraussage des Statistischen Bundesamtes. Es ist kaum denkbar, dass die Inflationsrate sich rasch entscheidend reduzieren wird. Die Rahmenbedingungen sprechen dagegen, unter anderem auch durch den weiterhin niedrigen Zins, den die Europäische Zentralbank (EZB) vorgibt. Sind Kryptowährungen jetzt endlich eine Alternative für Sie?

Rendite, Inflation und Währung: Bitcoin in der Diskussion

Die Kryptowährung Bitcoin ist und bleibt sicher der prominenteste Vertreter der künstlichen Währungen. In den vergangenen vier Wochen gelang dem Bitcoin der Sprung über die Marke von 40.000 Euro. Bemessen in Dollar hat der Markt etwa 45.000 Dollar erreicht. Die Rendite in den zurückliegenden Wochen und Monaten ist nicht so gut, wie es viele Anhänger der Kryptowährung(en) gerne hätten. Das allerdings sollte nicht zwingend ein Argument gegen Bitcoin und Co. sein.

Dennoch bin ich skeptisch bzw. lehne den Bitcoin und die anderen digitalen Währungen in dieser Funktion – als Geld – weiterhin ab. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Einen neuen liefern nun zwei Ausschüsse des EU-Parlaments, die eine Richtung aufzeigen, die Sie kennen sollten.

Es geht um die Äußerungen der Ausschüsse für Wirtschaft und Währung (ECOM) und für Bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIEBE). Die haben sich für ein Verbot der anonymen Zahlungen „und Spenden“ (wie es heißt) mit Krypto-Tokens ausgesprochen. Die Ausschüsse begründen dies mit dem Kampf gegen die Terrorismusfinanzierung und gegen Geldwäsche. Sie sollten diesen kaum publizierten Vorgang sehr ernst nehmen.

Verbot von Kryptowährungen? Nicht ganz, aber….

Es wird meiner Meinung nach nicht möglich sein, die Kryptowährungen vollständig zu verbieten. Es reicht, wenn ein entscheidendes Merkmal außer Kraft gesetzt würde: Die Anonymität.

Bei Kryptowährungen geht es tatsächlich auch darum, dass diese vermeintlichen Währungen diskret sind. Wenn Staaten und übergeordnete Instanzen, etwa die EZB, eingreifen würden, würden die Kryptowährungen bei weitem für die Nutzer nicht mehr so attraktiv wie zur Zeit. Nicht nur in der EU wird aktuell allerdings darüber nachgedacht, die Währungen zu regulieren.

  • Auch in Australien sollen bis Ende des Jahres gesetzliche Regelungen getroffen werden.
  • In den USA hat Joe Biden einen in Deutschland kaum beachteten Präsidentenerlass formuliert, der Kryptos regulieren soll.
  • In Katar möchte der Staat sogar eine eigene digitale Zentralbankwährung an den Markt bringen. Damit wird zwar der Bitcoin nicht direkt angegriffen, indirekt indes schon.
  • Sofern die Instanzen wie die EZB gleichzeitig den Bitcoin und Co. regulieren, werden staatliche digitale Währungen im Laufe der Jahre den Markt dominieren.

Ich rechne damit, dass Sie eines Tages damit rechnen müssten, dass der Bitcoin und andere private Lösungen als sogenannte Währungen keine Rolle mehr spielen werden. Das Ende könnte früher kommen als für die angegriffenen Papiergeldwährungen wie den Euro.

Wenn Sie eine Alternative oder eine Ergänzung suchen, sind Edelmetalle noch immer die bessere Wahl – wenngleich sie dort nicht auf die Rendite setzen sollten, sondern nur auf die mögliche Währungsfunktion.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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Redaktionsschluss: 1.4. 12.00 Uhr

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