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Börsen werden ruhiger – können Sie wieder kaufen?

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gestern wenig unternommen, um die Inflation in der Euro-Zone zu begrenzen. Die Leitzinsen blieben unverändert. Die Börsen haben sich darüber offenbar zumindest nicht geärgert, sondern stabilisieren sich weiter. Sie stellen sich möglicherweise die Frage, ob es sich nun schon wieder lohnt, zu kaufen und weiter zu investieren.

Schwankungen bleiben derzeit ein Problem

Ich gehe ohnehin davon aus, dass die Aktienmärkte auch diesen Krieg in der Ukraine am Ende nicht schwächer beenden werden. Einen Crash erwarte ich nicht. Dennoch warne ich in diesen Tagen stets davor, bei kleineren Gewinnen zu euphorisch zu werden. Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland haben kein Ergebnis gebracht. Es kann täglich zu neuen Überraschungen kommen, die auch die Börsen möglicherweise mit Abschlägen honorieren würden.

Zudem erleben wir ein Kernproblem, das bei anderen Kriegen nicht so massiv auf uns einzuwirken drohte: Die Energie wird zu teuer. Dies gilt nicht nur für Sie an der Tankstelle oder im Heizungskeller, sondern auch für die Wirtschaft. Kleine und auch mittelständische Unternehmen beklagen sich bereits über die teuren Rahmenbedingungen und kündigen den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze ein.

Auch die großen Konzerne können die gestiegenen Energiepreise nicht einfach verarbeiten. Wie lange die Energie teuer bleibt und wie hoch die Preise tatsächlich steigen, weiß derzeit niemand. Deshalb ist es für die Unternehmen auch nicht einfach, sich etwa mit Termingeschäften dagegen abzusichern. Deshalb ist die kurzfristige und mittelfristige Herausforderung an den Börsen höher als in früheren Jahren.

Es gibt starke Unternehmen

Dennoch gibt es weiterhin starke Unternehmen, die weniger stark von den Energiepreisen betroffen sind. Aktuell erholen sich etwa die Versicherungswerte wieder etwas. Dazu zählt nicht nur die Allianz, die ich vor einigen Tagen an dieser Stelle besprochen habe. Auch die Münchner Rück ist wieder deutlich stärker geworden.

Der Rückversicherer konnte in den vergangenen Tagen ausgehend von Tiefpunkten bei weniger als 210 Euro nun wieder auf mehr als 235 Euro nach oben klettern. Am 28. April wird die Münchner Rück die Hauptversammlung abhalten, nach der Sie als Aktionär eine Dividende von 11 Euro pro Aktie erhalten werden. Noch 2021 wurden lediglich 9,80 Euro ausgezahlt. Das Unternehmen kann diese Dividende aus einem Gewinn von 293 Milliarden Euro zahlen. 2020 hatte die Münchner Rück nur 1,21 Milliarden Euro Gewinn erzielt.

Schäden sind dabei – leider – willkommen. Das Unternehmen hat 2021 Bruttobeiträge von 59,567 Milliarden Euro kassiert. Das war gegenüber 2020 eine Steigerung um 8,5 % und zeigt, dass Versicherungen bei Großschäden ihre Prämien erhöhen (können). Die Bruttobeiträge erreichten den höchsten Wert der Unternehmensgeschichte. Ich sehe bei einer Dividendenrendite von mehr als 4,5 % nicht, warum der Titel in dieser Zeit nachgeben sollte.

Münchner Rück, WKN: 843002 – Es läuft bestens – keine Risiken durch hohe Energiepreise

Quelle: aktienscreender.com

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Die Aktie werde ich Ihnen ganz sicher auch noch kurz vor der Hauptversammlung am 28. April empfehlen. Klicken Sie einfach hier.

Redaktionsschluss: 11.3. 11.00 Uhr

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