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Der Energie-Irrsinn in Deutschland: RWE, Equinor und Chevron sind stark

Die Energiediskussion will einfach kein Ende nehmen. Nun wird bekannt, dass zahlreiche kleine Unternehmen oder auch der Mittelstand Insolvenz anmelden muss oder Probleme bekommt. Gestern hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vermeldet, diese Unternehmen würden teilweise vielleicht keine Insolvenz anmelden müssen, sondern lediglich die Produktion einstellen. Dies führte zu Irritationen: Hat das Land seine Energiekrise noch im Griff? Deshalb muss ich auf zwei Unternehmen zurückkommen, die ich Ihnen in den vergangenen Tagen dazu nannte.

RWE: heute + 7 %

Gestern habe ich RWE als „starke Aktie“ vorgestellt. Heute ging es nach einer turbulenten Zeit um 7 % aufwärts. Diesen Umstand erwähne ich Ihnen nicht wegen eines vermeintlichen Trading-Erfolges, sondern um die Mechanik dieser Tage zu verdeutlichen. RWE hat im Grunde genommen in den vergangenen Tagen keine entscheidenden Änderungen erfahren, die wichtig für Investoren wären.

Das Unternehmen hat vielmehr am eigenen Leib erfahren, wie sehr die Schwankungen in der Politik am Aktienkurs rütteln können. Gestern meldete zeitgleich zu diesem Newsletter die „Welt“, dass der Kurs klar hinter dem Dax verlaufe. Die Aktie litt darunter, dass der Strompreis geregelt werden soll – und nun auch noch der Gaspreis, so die jüngste Idee der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Heute geht es wieder aufwärts. Vermutlich hat die Börse registriert, dass der vermeintliche Schaden für RWE durch eine Strompreisdeckelung am Ende recht gering sein wird. Der Eingriff im Markt kann ohnehin – jedenfalls nach RWE-Meinung – nur zeitweilig sein. TRWE wird langfristig von einem ganz anderen Umstand profitieren: Das Unternehmen investiert in die grüne Technologie. Das habe ich gestern ausgeführt: Schon jetzt hat RWE etwa gut 5 Milliarden Euro in diesem Jahr in die Entwicklung Erneuerbarer Energien investiert. Langfristig will RWE bis 2040 „klimaneutral“ sein, heißt es. RWE passt derzeit exzellent zur kurz-, mittel- und langfristigen Energie-Problematik.

Equinor: Der Irrtum

Der Markt hat indes in diesen Tagen die Norweger von Equinor abgestraft. Die Aktie verlor auch am Mittwoch -3,7 %. Grund sind die sinkenden Gaspreise. Da Equinor in diesem Markt auch investiert, liegt nahe, dass die stets kurzfristig denkenden Börsen wieder vorsichtiger sind. Sie sollten sich von solchen kurzfristigen Überlegungen nicht leiten lassen.

Equinor beweist mit einem neuen Projekt zusammen mit Wintershall aktuell etwas, dass es zukunftsorientiert ist. Bis 2032 soll eine Pipeline aus Deutschland CO 2 aus der deutschen Industrie vor das norwegische Gewässer führen. Dort wird Equinor den klimafeindlichen Ausstoß versenken. Das Projekt belegt, wie stark Equinor in Bezug auf die künftigen Herausforderungen – nicht nur im Öl-, sondern auch im Gas- und in anderen Energiegeschäften – ist. Die Aktie empfehle ich in allen meinen Diensten zum Kauf.

Die Börsen zeigen sich dennoch von den Schwankungen und vor allem von Äußerungen aus der Politik beeindruckt. Das ist bedauerlich, weil der Taschenrechner bei zahlreichen Unternehmen der Branche(n) zeigt, dass die Geschäfte laufen. Dies gilt nicht nur für Equinor und RWE, die ich zuletzt erwähnte, sondern auch für ein Unternehmen wie Chevron aus den USA. Der vermeintliche Ölkonzern investiert ebenfalls in regenerative Energien.

Chevron: Im Trend wie Equinor und RWE – WKN: 852552, ISIN: US1667641005

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/US1667641005/EI/chevron-corp/data

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Schon gestern empfahl ich Ihnen auch Öl-Werte – u.a. wegen hoher Dividenden. Klicken Sie einfach hier.

Redaktionsschluss: 07.09.11.45 Uhr

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