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Deutsche Rohstoff: Dieses Unternehmen kostet sehr wenig!

Trotz des derzeit etwas schwächeren Ölpreises sind Öl- und Gas-Unternehmen in der gegenwärtigen Energiekrise für zahlreiche Investoren weiterhin kurz-, mittel- und langfristig ausgesprochen interessant. Große Öl-Unternehmen haben zuletzt teils Rekordgewinne erzielt und würden bei zumindest ordentlichen Öl-Preisen weiterhin hohe Gewinne erzielen und satte Dividenden auszahlen. Dabei fiel mein Auge für Sie auf ein besonderes Schnäppchen: Die Deutsche Rohstoff AG, die kaum bekannt ist.

Deutsche Rohstoff-AG: Sehr günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis

Das Öl- und Gas-Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Mannheim, produziert allerdings nur in den USA. Dort ist es ein sogenannter Juniorpartner großer Konzerne wie zum Beispiel Occidential Petroleum, einer Beteiligung von Warren Buffett. Neben den Ölbohrungen sucht das Unternehmen auch nach Lithium (wichtig für Batterien bei der E-Mobilisierung) in Australien oder Wolfram in Südkorea.

Das Unternehmen weist glänzende Zahlen auf. Im laufenden Jahr schaffte die Deutsche Rohstoff AG in den ersten neun Monaten einen Überschuss in Höhe von 52,6 Millionen Euro. Dies sind bei einem Umsatz in Höhe von 118 Millionen Euro annähernd 50 % Marge. Zudem konnte der Konzern seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum damit fast verdoppeln, womit die Deutsche Rohstoff AG zugleich den besten 9-Monats-Zeitraum der eigenen Geschichte feierte.

Analysten rechnen damit, dass der erzielte Überschuss von 10,60 Euro pro Aktie bezogen auf das gesamte Geschäftsjahr auf über 12 Euro wachsen kann. Dies würde zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 2 führen. Die Aktie ist damit außergewöhnlich günstig und dürfte zahlreiche Anlegerinnen und Anleger interessieren, zumal eine Dividendenrendite von gut 3 % für das laufende Geschäftsjahr locken wird. Es gibt allerdings Fallen.

Bei fallendem Ölpreis abgesichert, aber…

Das Unternehmen hat sich gegen fallende Ölpreise immerhin recht gut abgesichert. Durch Termingeschäfte etwa erhält das Unternehmen 68 Dollar je Barrel WTI (und damit etwas weniger, als derzeit am Markt erzielbar wären). Das Termingeschäft sichert zumindest das 4. Quartal ab. Ähnliche Geschäfte erwarte ich nach den Aussagen des Unternehmens auch für das kommende Jahr. Das bedeutet, dass die Deutsche Rohstoff AG auf die höchstmöglichen Gewinne freiwillig verzichtet, Risiken gleichzeitig minimiert.

Meine größte Sorge allerdings ist bei einem solchen Unternehmen die geringe Marktkapitalisierung, die ich angesichts dieser sehr günstigen Ausgangssituation erwähne. Die Deutsche Rohstoff AG ist am Markt ungefähr 130 Millionen Euro wert (je nach tagesaktuellem Kurs kann der Wert etwas schwanken). Diese Marktkapitalisierung ist viel zu gering, um von einem soliden Investment zu sprechen. Groß-Investoren, die große Aktienpakete tauschen, reichen, um die Kontrolle über das Unternehmen sehr schnell zu verschieben. Fonds, die sich entweder einkaufen oder größere Pakete verkaufen, können bei solchen Börsenwerten auch einen höheren Einfluss als bei den hochkapitalisierten Unternehmen wie etwa der Shell, BP oder Exxon Mobil haben.

Diese geringe Marktkapitalisierung ist ein Grund dafür, weshalb solche Unternehmen nicht in meinen Depots landen können. Wenn Sie positive Berichte und Analysen über derartig niedrig bewertete Unternehmen finden, denken Sie bitte an diesen entscheidenden Nachteil. Alternativen sind die etwas teureren – bezogen auf alle Bewertungsfaktoren – größeren Konzerne. Jüngst habe ich die britische BP empfohlen.

Dieses Unternehmen gehört zu den Interessenten an der PNE, einem Windkraftanlage-Bauer, so ein Gerücht. Für dieses Unternehmen möchte letztlich die JP Morgan einen Anteil von 40 % verkaufen. BP hat sich zudem in ein Wasserstoff-Projekt in den USA eingekauft. Auch das kann attraktiv werden – in den USA wird der Staat mit Milliarden-Programmen die Energie-Sektoren fördern. BP weist derzeit übrigens auch ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von lediglich knapp 4 auf (hier kommt es auf die tagesaktuellen Schätzungen an – es handelt sich um das KGV für den erwarteten Gewinn im Jahr 2022). Ein solches Unternehmen bietet Ihnen mehr Sicherheit als die Deutsche Rohstoff AG.

BP: Gleichfalls günstige Alternative zu Deutsche Rohstoff AG, WKN: 850517, ISIN: GB0007980591

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: BP gehört auch in einem meiner Depots neben Shell oder Equinor zu den Favoriten – klicken Sie einfach jetzt hier.

Redaktionsschluss: 09.12.08.00 Uhr

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