Diamanten: Attraktive Wertanlage mit Hindernissen (Teil 2)

Was bestimmt den Wert eines Diamanten?

Nachdem wir Ihnen im ersten Teil unseres Diamanten-Specials gezeigt haben, welches Potenzial in dieser Anlageform schlummert, geht es nun um Ratschläge für den Kauf. Gerade Privatanleger mit wenig Erfahrung in dieser Materie stehen hierbei vor einer Fülle von Problemen.

 

Die vier „C“

Das größte Problem ist, dass es bei Diamanten keine standardisierten Preise gibt. Jeder Stein ist im wahrsten Sinn einzigartig. Sein Preis orientiert sich dabei an den so genannten vier „C“: Carat (Gewicht), Clarity (Reinheit), Colour (Farbe) und Cut (Schliff). Zu allen diesen Faktoren gibt es Bewertungen, die in die Preisfindung mit einfließen. Darüber hinaus gibt es noch andere Kriterien, die auf die Preisbildung Einfluss haben.

Das gilt z. B. für die Fluoreszenz. Dies bedeutet, dass ein Stein unter UV-Licht ein bläuliches Licht abstrahlt. Hier gilt, je weniger Fluoreszenz (Stufe none oder slight), umso besser. Darüber hinaus wird die Proportion des Steins bewertet (Very good, good, etc.). Und auch die Verarbeitung wird entsprechend bewertet.

Insgesamt bewerten Experten anhand von bis zu 1.000 Kriterien die Qualität eines Diamanten, um einen Preis festzulegen. Ein Vorgehen, das absolute Expertise und Erfahrung verlangt. Entsprechend sollten sich interessierte Anleger nie darauf einlassen, aus dubiosen oder vermeintlich preiswerten Quellen Diamanten zu kaufen. Am Ende ist die Gefahr offensichtlich, für gutes Geld minderwertige Ware zu erhalten.

 

Ohne Zertifikat geht nichts

Deshalb ist es auch wichtig, dass Käufer auf eine entsprechende Zertifizierung eines Steins achten. Heutzutage wird jeder legale Stein mit einem Zertifikat verkauft, das alle relevanten Eigenschaften eines Steins auflistet. Solch eine Zertifizierung ist Ergebnis eines politischen Prozesses, der auf den illegalen Handel mit so genannten Konflikt- bzw. Blutdiamanten in den 90er Jahren reagierte. Inzwischen haben sich insgesamt 46 Länder, darunter auch die EU, auf Zertifizierungen, Einfuhrkontrollen und Verpackungsstandard geeinigt.

Aber Achtung: Auch minderwertige Steine haben Zertifikate. Entsprechend müssen Sie als Käufer auch in der Lage sein, die Aussagen des Zertifikates zu deuten. Dies gilt vor allem für die Formulierungen Clarity enhanced und Colour enhanced, die beide auf eine künstliche Veränderung dieser beiden Kriterien hinweisen.

 

Daran sollten Sie sich halten

Wenn Sie Diamanten kaufen wollen, achten Sie deshalb besonders auf folgende Punkte:

  • Kaufen Sie nur bei offiziellen und anerkannten Händlern.
  • Kaufen Sie am besten bei Tageslicht, um die sichtbaren Eigenschaften des Steins am besten beurteilen zu können.
  • Informieren Sie sich vorher, welche Kriterien der Stein erfüllen soll.
  • Vergleichen Sie das mitgelieferte Zertifikat mit den gewünschten Eigenschaften und dem tatsächlichen Stein.
  • Kaufen Sie unbedingt auf Rechnung. Denn beim Kauf wird innerhalb der EU Mehrwertsteuer fällig, ohne Rechnung fehlt ihnen der Nachweis der Zahlung und Sie laufen Gefahr, wegen Steuerhinterziehung belangt zu werden.

Wenn Sie das beachten, sollten Sie am materiellen und ideellen Wert eines Diamanten viel Freude haben.

Carsten Müller

Redaktion deutscher-wirtschaftsbrief.de

Bildnachweis: www.gevestor.de

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