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Die Corona-Angst: Was passiert an den Börsen?

Sie lesen selbst Tag für Tag, dass die Fallzahlen in Deutschland wieder steigen. Zudem mehren sich die Vorschläge, die irgendeine Form von Lockdown möchten – also einen Lockdown für Ungeimpfte oder einen partiellen Lockdown für verschiedene Branchen. Grünen-Chef Habeck warf ein, es sollte regionale Kontaktbeschränkungen – also Shutdowns – geben. Alles in allem wird die Wirtschaftstätigkeit wieder eingeschränkt. Sollten Sie sich davon als Anlegerin oder Anleger jetzt schrecken lassen? Ich meine: Nein.

Die richtigen Schlüsse

Schon jetzt wird mit Blick auf die heimische Wirtschaft deutlich, dass die Politik keinesfalls die Subventionen auslaufen lassen möchte. Es mehren sich die Forderungen, dass die Programme im kommenden Jahr weiterlaufen sollten. Deshalb ist aus wirtschaftlicher Sicht für die meisten kleineren Unternehmen zunächst einmal keine Sorge zu verbreiten.

Allerdings kann es natürlich zu einer massiven Schwächung der Konjunktur kommen. Vielmehr: Ich rechne sogar damit. Dies wird selbstverständlich auch an den Finanzmärkten eine Rolle spielen. Ausgehend davon sollten Sie jedoch die aktuell richtigen Schlüsse ziehen.

Aktienmärkte laufen, alles andere wird heikel

An den Aktienbörsen sind vor allem die Unternehmen relevant und interessant, die eine hohe Marktkapitalisierung aufweisen. Zahlreiche kleinere Unternehmen bzw. Aktien werden spekulativ nach oben und unten gehandelt, deren Zukunft kann und möchte ich nicht pauschal beurteilen.

Die großen Unternehmen jedoch werden relativ betrachtet weiterhin Geld verdienen. Es ist durch die staatlichen Rettungsprogramme so viel Geld im Umlauf wie nie zuvor. Dieses Geld landet zum einen früher oder später bei Investitionsgüter-Unternehmen, bei Konsumgüter-Unternehmen oder auf den Konten der Kapitalsammelstellen, namentlich etwa bei Banken. Deshalb glaube ich aktuell bei der Investitions- und Konsumfreude in Deutschland nicht daran, dass die Wirtschaft insgesamt zusammenbrechen würde.

Die Sparquote in Deutschland war im 1. Quartal mit mehr als 23 % so hoch wie wohl noch nie. Andersherum gesagt: Schlimmer kann es nicht mehr kommen – und das reicht bereits, um optimistisch zu sein.

Geld, das auf diese Weise bei Unternehmen und dann auch an den Finanzmärkten landet, muss im zweiten Schritt auch irgendwo angelegt werden. Es gibt eigentlich nur zwei Märkte, die dafür in Deutschland, aber auch in der EU in Frage kommen. Dies sind Immobilienmärkte und die Aktienmärkte.

Auffangbecken Aktienmärkte

Immobilienmärkte laufen ohne Zweifel weiterhin heißt. Die Geldmengen werden auch in diesem Markt landen. Die Wachstumsmöglichkeiten sind allerdings begrenzt, weil die Preise zwar steigen können, die Anzahl der Immobilien aber nicht wächst – das gehandelte Kapital wird nicht so deutlich größer werden, selbst wenn die Preise steigen. Auffangbecken für die großen Geldmengen sind und bleiben die Aktienmärkte.

Die aktuellen Rekordhochs im Dax, MDax oder TechDax oder auch in den USA zeigen an, dass das Geld Anlagemöglichkeiten sucht. Unabhängig von den Corona-Sorgen sind daher die Aktienmärkte auf Sicht von mehreren Monaten die sinnvollste Anlageform.

  • Die Zinsen sind so niedrig, dass Aktienmärkte mit Dividendenrenditen von 2 % bis 3 % (Dax) praktisch alternativlos sind.
  • Immobilien sind keine Alternative, da die Zahl der gehandelten Objekte nicht schnell genug zunimmt.
  • Die Sparquote in Deutschland muss und wird sich weiter verringern – das Geld strömt weiter an die (Finanz-)märkte.
  • Die großen Unternehmen verdienen trotz der Rohstoff- und Liefermängel noch immer gutes Geld. Dies hat sich in den Quartalsberichten zum 3. Quartal gezeigt. Die Wirtschaft liefert noch immer gute Daten und damit eine erstklassige Stimmung.
  • Die Stimmungslage drückt sich auch im technischen Bild der Märkte aus: Alle großen Indizes sind klar im Aufwärtstrend. Das Momentum oder die Relative Stärke sind herausragend. Die Allzeithochs unterstreichen die sehr gute Stimmung. Besser könnten die Rahmenbedingungen kaum sein.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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