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Dramatisches 50-Jahre-Jubiläum – darum ist Ihr Geld heute nicht mehr sicher!
Gestern vor 50 Jahren hat der US-Präsident Richard Nixon den Goldstandard in den USA beendet. Dieser Begriff steht dafür, dass Gold die Wertentwicklung des Dollar absicherte – in dem Sinn, dass jeder Dollar formal mit Gold hinterlegt worden war. Wer wollte, konnte zumindest der grauen Theorie nach die Dollar-Bestände gegen Gold eintauschen. Es war wohl mehr als nur ein Gerücht, dass die USA schon lange nicht mehr genug Gold in der Hinterhand hatten, um einem solchen Begehr im Zweifel noch nachkommen zu können. Deshalb ist der Dollar heute sehr viel weniger wert als damals – und Ihr Euro gleichfalls.
Kein Problem? Ein Dollar ist „morgen noch genauso viel wert“ wie heute
Richard Nixon tat damals, was wir aus der Politik selbstverständlich auch kennen. Er beruhigte die Menschen. Der Dollar, so vermittelte er damals, werde „morgen noch genauso viel wert“ sein wie heute, also der Tag, an dem er zum Volk sprach. Das stimmt in einer recht abenteuerlichen Sichtweise noch halbwegs. Denn die Zentralbank Fed garantiert(e) sozusagen, dass der Dollar als Zahlungsmittel funktioniert. Dies kennen wir noch aus DM-Zeiten.
Auf den DM-Scheinen unterschrieb formal noch die Deutsche Bundesbank. Sie garantierte praktisch, dass sie selbst ihren Schein anerkennen würde, wenn Sie den Geldschein eingereicht hätten. Den Wert des Papiergeldes aber bestimmt nicht die Unterschrift auf einem Geldschein, sondern schlicht der Markt, jedenfalls in weiten Teilen. Auch wenn Geld in der Euro-Zone oder in den USA staatlich als Währung angenommen werden muss, ist damit der Geldwert nicht sicher. Ob Ihnen ein Bäcker 1, 2 oder 3 Brötchen pro Euro gibt, bleibt letztlich in der Entscheidungsgewalt des Backunternehmens, auch wenn dieses das Geld annehmen muss.
Eine goldhinterlegte Währung jedoch ist zumindest gegen eine ausufernde Neuproduktion des Geldes, also eine Ausweitung der Geldmenge, gefeit. Würde die Notenbank bis zum August 1971 nur nach Maßgabe des eigenen Goldbestandes neues Geld produzieren und herausgeben dürfen, wären heute sicherlich weniger Dollar im Umlauf.
Dollar: 98 % Verlust
Seit der Aufgabe der Goldpreisbindung aber hat der Dollar bereits 98 % seiner Kaufkraft verloren. Die Produktion von Waren und Dienstleistungen hält mit der Produktion des Dollars durch Kredite einfach nicht Schritt. Kredite führen ohne Goldhinterlegung zu Gutschriften auf dem Konto von Kreditnehmern, die zumindest zu einem Großteil der jeweiligen Summe durch nichts gedeckt sind. Geschäftsbanken können im Wortsinn einen Dollar auf dem Konto annähernd zweimal oder dreimal verleihen, indem er dann dem Konto des Dritten einfach gutgeschrieben wird.
Dieser kann die Gutschrift auf dem Konto unabhängig von den neuen Schulden einfach als Geld einsetzen. Deshalb steigt die Geldmenge schnell und wahrscheinlich auch schneller als die Produktionsmenge an. Die fehlende Golddeckung, die wir seit 50 Jahren sehen, hat Papiergeld und vor allem den Dollar wertloser werden lassen.
In den vergangenen zehn Jahren jedoch hat sich der Goldpreis noch immer nicht entscheidend nach vorne bewegt, jedenfalls unter dem Strich. Das heißt, der Markt unterschätzt den Goldwert und überschätzt den Dollar-Wert ebenso wie den Wert des Euro. Gold als Absicherung gegen sehr schwache Währungen sollte Ihnen etwas wert sein.
Gold in den vergangenen zehn Jahren – Historisches Ereignis der Geldentwertung zeigt sich noch nicht ganz
Quelle: gevestor.de/charttool
Mit den besten Grüßen
Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
PS: Gold ist auch im Deutschen Wirtschaftsbrief ein wichtiges Thema. Ich empfehle aktuell eine Bemischung über einen bestimmten sogenannten ETC. Sehen Sie es sich selbst an – es lohnt sich. Sie müssen hier einfach nur klicken.
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