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Equinor: Gas kann knapp werden – davon profitieren Sie!

Am 8. Februar wird der norwegische Energiekonzern Equinor seine Zahlen für 2022 darlegen. Unabhängig von diesem Ereignis jedoch sollten Sie sich die Aktie schon zuvor ansehen. Aktuell unterschätzen die Märkte wahrscheinlich den Umstand, dass Gas auch 2023 wieder knapp wird. Dies wiederum würde Equinor und seinen Aktionären in die Karten spielen. Sehen Sie sich die Ausgangssituation an.

Internationale Energieagentur (IEA) rechnet mit Gasproblemen

So hat der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA) davor gewarnt, dass die Gasspeicher im kommenden Winter (am Ende des Jahres 2023) wieder knapper befüllt sein könnten. Warum? „Unsere Schätzungen sagen uns, dass die Lagerbestände (an Gas in den Gasspeichern in Europa, J.K.) bis Februar 2023 von 90 % auf 25 % bis 20 % zurückgehen“, erklärte Fatih Birol jüngst. Es sei offen, wie Europa die Gasspeicher wieder auf 80 % bis 90 % hochtreiben könne.

Im laufenden Winter konnten die Märkte noch auf Lieferungen aus Russland zurückgreifen. Zudem hat sich China wegen der Wirtschaftskrise durch die Lockdowns zurückgehalten. Deshalb habe China weniger Flüssiggas (LNG) importiert, als dies 2023 geschehen könne – wenn die Wirtschaft in China nach der Rücknahme aller Maßnahmen und einem möglichen Abebben der Corona-Welle wieder anspringt, benötigt China mehr Gas.

Diese Überlegungen teile ich ausdrücklich. Zuletzt hatte vor allem Europa von einer geringeren Nachfrage Chinas profitiert, ohne dass das Angebot schon so stark limitiert war, wie dies zu erwarten ist. Russland versucht Berichten nach, Gas nach Osten zu verkaufen und behauptet offenbar, damit könnten die Ausfälle durch die Pipelines in den Westen korrigiert werden. Allerdings ist dies schon quantitativ kaum vorstellbar, da Schiffe mit Flüssiggas weniger schnell und weniger aufnahmefähig sind. Kurz: Der eigentliche Gasengpass wird sich ggf. erst für den Winter 2023 einstellen. Gute Karten für Equinor (und Shell, dem größten LNG-Produzenten der Welt).

Equinor: Immer neue Projekte

Die Norweger bemühen sich derzeit neben zahlreichen Projekten im Zusammenhang mit regenerativen Energien (z. B. in den USA bzw. New York zusammen mit BP und einem Windkraft-Projekt) auch um das Geschäftsfeld Erdgas. Erst vor kurzem hat das Unternehmen in der Nähe der bislang lizensierten Vorkommen eine weitere Erdgasreserve entdeckt, die zwischen 2 und 11 Milliarden Kubikmeter umfassen soll. Sie befindet sich auf einem Festlandsockel Norwegens und wäre demnach auch recht gut auszubeuten.

Als Gaslieferant wird Equinor auch auftreten, wenn – wie vereinbart – RWE und Equinor „blauen“ Wasserstoff, der mithilfe von Erdgas produziert wird, nach Deutschland liefern. Norwegen wird als Wasserstoff-Lieferant Deutschlands aufgebaut – auch hieran wird Equinor menschlichem Ermessen nach mitverdienen.

Den Zahlen am 8. Februar sehe ich gelassen entgegen. Equinor wird vor allem als strategisch für die Energieversorgung unabdingbares Unternehmen meine volle Aufmerksamkeit für 2023 verdienen. Langfristig wird die Aktie es zudem gleichfalls verdienen, wenn Sie den Wert verfolgen.

Equinor: Gas bleibt wichtig, WKN: 675213, ISIN: NO0010096985

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Equinor sind zudem in allen Leser-Depots vertreten, die ich für Sie führe. Mehr finden Sie  jetzt hier.

Redaktionsschluss: 1.02.2023, 09.30 Uhr

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