EU-Gipfel: Rating-Agenturen unbeeindruckt

Der Börseneuphorie vom Freitag ist die Ernüchterung gefolgt.  Rating-Agenturen halten vom EU-Gipfel nichts.  Die Berg- und Talfahrt setzt sich fort und insbesondere Banken und Versicherer kommen wieder unter die Räder. Dr Erhard Liemen rät persönlich: Ihre Geduld und Nervenstärke bleiben gefragt.

 Lesen Sie hier, wie er zu dieser Einschätzung kommt: 

Die Sorgen um den Euro sind auch nach dem EU-Gipfel nicht verflogen. Nach wie vor bestimmt die Schuldensituation der Euro-Zone das Handelsgeschehen an den Finanzmärkten. Der Schritt zu einer Fiskalunion wird grundsätzlich begrüßt. Kritikern gehen die Ergebnisse aber nicht weit genug.

Der EU-Gipfel hat sich bemüht, Wege aufzuzeigen, die in Zukunft eine Überschuldung von Mitgliedsstaaten verhindern sollen. Das wird noch vielfältige rechtliche Probleme mit sich bringen. Vor allem aber:

Es ist noch immer nicht klar, ob es durch die Ausweitung der Rettungsschirme gelingt, das aktuelle Solvenzproblem tatsächlich zu lösen. In den kommenden Monaten sind Hunderte von Milliarden Euro erforderlich, um fällig werdende Schulden zu refinanzieren. Entspannung ist daher auch nach dem EU-Gipfel nicht so bald in Sicht.

Derzeitige Performance seit dem Start der Depots im Dr. Liemen

Auch nach dem EU-Gipfel bleibt die Sorge um den Euro.

Auch nach dem EU-Gipfel bleibt die Sorge um den Euro.

Depot-Brief:

Basis-Depot: + 41,85 %

Chancen-Depot: + 21,03 %

Im Basis-Depot sind Unternehmen enthalten, die etwa in Sachen Marktkapitalisierung und Bonität einen Spitzenplatz einnehmen. Damit ist auch die Schwankungsanfälligkeit bei den Kursen relativ gering. Bei diesen Werten können Sie größere Summen anlegen. Die Gewichtung einzelner Aktien im Basis-Depot kann durchaus bis zu 10 % betragen.

Das Chancen-Depot enthält schwankungsanfälligere Wertpapiere, die Sie deshalb auch nur in kleineren Stückzahlen oder limitiert ordern sollten. Die Gewichtung einzelner Positionen in Ihrem Depot sollte 5 % nicht überschreiten. Aktuelles zu zwei meiner Depot-Werte:

Eine Qualitätsaktie, die als besonders sicherer Hafen gilt, ist und bleibt Nestlé. Der Nahrungsmittelkonzern hat am Mittwoch in China die Genehmigung erhalten, die Mehrheit am Süßwaren- und Kekshersteller Hsu Fu Chi zu erwerben. Nestlé darf 60 % übernehmen und zahlt im Gegenzug insgesamt 1,7 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen war bisher mehrheitlich in Familienbesitz und erzielte mit 16.000 Beschäftigten rund 670 Mio. SFr. Umsatz. Zusammen mit dem weiteren Neuzugang Yinlu Foods erhöht Nestlé den Umsatz in China schlagartig um 50 %. Mit 4,2 Mrd. SFr. Umsatz steigt China dadurch vom acht- zum fünftgrößten Absatzmarkt des Konzerns auf. Nestlé expandiert in China aber nicht nur im Süßwaren-, sondern auch im Kaffeesegment. Es wird alles daran gesetzt, der rasch zunehmenden Nachfrage der chinesischen Verbraucher nach „westlichen“ Kaffeeprodukten nachzukommen. Nestlé verzeichnet hier jährliche Wachstumsraten von etwa 20 % und beansprucht bei löslichem Kaffee einen dominierenden Marktanteil von rund 75 %.

Bertrandt hat meine positive Einschätzung bestätigt: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/2011 stieg der Umsatz um 34 % auf 576 Mio. €. Unter dem Strich hat das Unternehmen 42 Mio. € verdient. 31,2 Mio. € waren es im Vorjahreszeitraum. An die Aktionäre will Bertrandt eine deutlich höhere Dividende ausschütten: Sie soll von 1,20 € auf 1,70 € je Stückaktie erhöht werden. Zum neuen Geschäftsjahr wurde kein Ausblick geliefert. Eine Belegschaftsaufstockung spricht für weiterhin gute Perspektiven.

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Bilderquelle: © pdesign – Fotolia.com

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