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Fliehen die Anleger aus dem Markt? Wichtig für Sie

Gestern ist es an den Börsen weiter bergab gegangen. Die Kurse rauschten im Dax bis etwa 12.00 Uhr bis auf 14.850 Punkte nach unten. Deshalb werden viele von Ihnen etwas unruhiger sein. Ich möchte Sie an dieser Stelle beruhigen: Die aktuelle Schwäche im Dax und Dow Jones halte ich für vorübergehend. Sie sollten investiert bleiben, wenn Sie keine spekulativen Positionen aufgebaut haben.

Die Inflationsangst ist entscheidend

Die Situation ist den jüngsten Inflationsdaten geschuldet. Die steigenden Inflationsraten in allen westlichen Staaten erhöhen die Sorge vor einer möglichen Zinserhöhung.

Inflationsängste an den Börsen – die Checkliste

•             Je niedriger die Zinsen, desto kostengünstiger finanzieren sich die AGs – und umgekehrt.

•             Damit sind die Gewinne der Unternehmen an den Börsen zumindest deutlich abhängig vom Zinsniveau.

•             Bei steigenden Zinsen werden zudem Anleihen als Schuldtitel sowie Sparkonten und andere Geldkonten für Investoren attraktiver.

•             Steigende Inflationsraten aber sind für die Notenbanken ein Signal, um die Zinsen anzuheben – wenn die Inflationsrate dauerhaft und zu hoch klettert.

•             Deshalb sind die Börsen derzeit verunsichert.

Ohne Zweifel steigt die Inflationsrate derzeit zu stark oder jedenfalls auf ein deutliches Niveau. Zielgröße in der Euro-Zone sind laut Europäischer Zentralbank (EZB) 2 %, aktuell sind es in der Euro-Zone annähernd 4 %. Deshalb ist die Unsicherheit zu Recht hoch.

Es gibt allerdings auch Hinweise darauf, dass Sie sich derzeit gerade nicht um steigende Zinsen kümmern müssen.

Notenbanken kaufen weiter Anleihen – das hilft den Aktienbörsen

Die Notenbanken kämpfen mit den Regierungen zusammen darum, die Auswirkungen der Maßnahmen aus Anlass der Corona-Pandemie einzudämmen. Am Beispiel Deutschland sehen Sie, wie es allen geht: Die Regierung hat 2020 und 2021 enorme Hilfen ausgezahlt und wird auch für das Jahr 2022 noch einmal den nächsten Schuldenhaushalt beschließen.

Die sogenannte Schuldenbremse, mit der die Regierung an die Höhe des Wirtschaftswachstums BIP gekoppelt ist, spielt aktuell keine Rolle. Die Anleihen, mit denen sich die Staaten verschulden, werden aber ausgesprochen günstig sein müssen – oder wie in Deutschland sogar negativ verzinst. Ansonsten würden die Staaten sich ihre eigenen neuen Schulden nicht leisten können. Daher werden die Zinsen trotz aller politischen Debatten darum für eine überschaubare Zeit niedrig bleiben.

Noch hoffen die Zentralbanken wie auch die Politik darauf, dass die Inflationsrate sich schnell wieder erholt. Die Aktienbörsen haben sich jetzt bereits stark irritieren lassen. Ich bin mir sicher, dass es derzeit keine Alternativen zu Aktien gibt, die sich einfach handeln lassen. Anleihen sind wegen der niedrigen Renditen vollkommen indiskutabel. Dies werden auch die großen Investoren so sehen. Sie können daher zumindest die Füße still halten – verkaufen müssen Sie auch bei leicht sinkenden Kursen nicht.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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