©

Gewinnwarnung bei Shell? Weiterhin eine starke Aktie für Ihr Depot

Ich habe vor wenigen Stunden einen Bericht gelesen, wonach eine „Gewinnwarnung“ bei Shell praktisch eine Alarmstufe auslösen würde. Die Gewinnwarnung sehe ich als nicht besonders dramatisch an und möchte Ihnen zeigen, warum Sie die Aktie weiterhin in den Depots des „Deutschen Wirtschaftsbriefs“ und vom „Depot-Brief“ finden werden. Am Freitag ging es zudem für den Titel noch einmal bergauf.

Shell: Sofort erholt

Die gute Nachricht also lautete am Freitag praktisch unmittelbar, dass die Aktie einen Gewinn von gut 1,1 % schaffte – in den ersten Morgenstunden -, nachdem es am Vortag zu einem Verlust von -3,3 % gekommen war. Insgesamt hat die Aktie in den vergangenen drei Monaten an den Börsen über 10 % zugelegt. Das ist in Zeiten wie diesen, in denen die Börsen hin- und herschwanken und tendenziell sogar verloren haben, ein schönes Ergebnis.

Gehen wir dennoch zu den Hintergründen der „Gewinnwarnung“. Das Unternehmen hatte tatsächlich davor gewarnt, dass das Geschäft im sogenannten integrierten Gas-Bereich schwächer wird. Dies ist allerdings nur eine relative Warnung vor dem Hintergrund der vorhergehenden sehr guten Ergebnisse und angesichts der vielleicht überzogenen Erwartungen.

Im 3. Quartal, so Shell, würde die Handelsleistung der Gassparte wegen der Saisonalität und der Marktvolatilität voraussichtlich deutlich geringer sein. Die Produktion belief sich auf zwischen 890.000 bis 940.000 Barrel Öläquivalent pro Tag (dies ist ein Umrechnungsfaktor) und würde damit einer früheren Prognose entsprechen, so die Schweizer UBS. Die Gesamtproduktion jedoch liege bei 2.640 bis 2.790.000 Barrel Öläquivalent pro Tag und insofern unter der Schätzung in Höhe von 2.896.000 Barrel Öläquivalent pro Tag. Die Zahlen mögen technisch klingen, Sie sehen jedoch, dass die Differenz zu den Erwartungen nicht überaus gewaltig ist.

Shell: Gewinnrückgang etwas größer

Der Analysten-Konsens hatte insgesamt erwartet, dass der Gewinn um 0,4 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorquartal fallen würde, tatsächlich sinkt er um 1,3 bis 2,0 Milliarden Dollar. Auch dies sind gewaltige Zahlen, die jedoch eingeordnet werden müssen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis aller Zahlen liegt rechnerisch dennoch bei etwas weniger als 5! Auch für das kommende Jahr erwarten Analysten ein KGV von minimal weniger als 5.

Der gesamte Jahresüberschuss im laufenden Jahr kann bei 42 Milliarden Dollar liegen, dies liegt den Schätzungen zugrunde. Die eingeräumten „Gewinnwarnungen“ sind demnach nicht so bedeutend, wie es in den etwas alarmistischen Meldungen klang. Der Titel von Shell ist noch immer günstig bewertet.

Sie dürfen sogar davon ausgehen, dass die Dividendenrendite bezogen auf den aktuellen Kurs bei etwa knapp 4 % liegt. Dass die Aktie am Freitag gleich wieder gewann, ist gleichfalls eine klare – positive – Marktaussage.

Eine Alternative habe ich in einem anderen Depot für Sie aufbereitet: So zeigt sich auch das US-Unternehmen Chevron noch sehr stabil. Die Notierungen haben in den vergangenen Wochen etwas stärker als Shell gewonnen. Die Dividendenrendite liegt bei 3 %. Chevron hat keine „Gewinnwarnung“ abgegeben.

Chevron: Ohne Gewinnwarnung von Shell gleichfalls attraktiv, WKN: 852552, ISIN: US1667641005

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/US1667641005/EI/chevron-corp/data

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Zumindest Shell können Sie in all meinen Depots verfolgen – dort schätze ich sie auch aktuell sehr positiv ein. Klicken Sie jetzt hier.

Redaktionsschluss: 7.10.11.00 Uhr

Kommentare sind nicht erlaubt.