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Impfstoffe: Thema der Woche

Jenseits der Koalitionsverhandlungen sind Impfstoffe – auch für Ihre Geldanlage – wieder das Thema der Woche. Am Freitag verloren die Unternehmen BioNTech und CureVac oder auch Moderna aus den USA praktisch den Boden unter den Füßen. Die Notierungen sackten teilweise um mehr als 10 % nach unten. Die Gründe sind vielfältig, zeigen aber, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Kalkulieren Sie kaufmännisch.

BioNTech und Co. – dritte Impfsdosis als „Geschäft“?

Noch immer erwarten wir eine vierte Welle. Der Streit, wie weit gelockert werden darf und auch für wen, hält die Gesellschaft in Atem. Dies bewerte ich an dieser Stelle nicht. In Israel wird jetzt die 3. Impfung aber bereits zur Pflicht, wenn die Menschen den grünen Impfpass behalten wollen, der die Teilhabe am öffentlichen Leben sichert. Dies ist ein Fingerzeig.

Das Geschäft von BioNTech und Co. könnte auf diese Weise noch einmal anhalten bzw. sich noch stärker darstellen. Die alles entscheidende Frage allerdings richtet sich darauf, ob diese Unternehmen mit bislang einem Produkt nicht zu große Risiken darstellen. BioNTech soll bezogen auf die Schätzungen für dieses Jahr immerhin ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von weniger als 10 haben. Hält die Gewinnserie, sieht es im kommenden Jahr ähnlich aus.

Nur: Bis dato hängt alles daran, dass es keine negativen Nachrichten über den Impfstoff oder keine positiven gewaltig anderen Nachrichten über die Impfstoffe anderer Hersteller gibt. Wenn sich die Sachlage ändern sollte, wird der Kurs von BioNTech und anderen Herstellern darunter leiden. Es gibt allerdings Ausnahmen. Es gibt Impfstoffhersteller, die jüngst a) gute Nachrichten produziert haben und b) vom Impfstoff deutlich weniger abhängig sind.

AstraZeneca: Stabiler als andere

Kürzlich nannte ich Ihnen an dieser Stelle Johnson & Johnson. Auch für das US-Unternehmen gibt es immer wieder unterschiedliche Studien zum Corona-Impfstoff. Dies wiederum ist nur ein Aspekt bei der Betrachtung des Unternehmens.

Auch AstraZeneca allerdings hat jetzt wieder positive Nachrichten erzeugt. Es zeigt sich in Langzeit-Studien, dass die Wirkung des Impfstoffs sehr viel besser ist als gedacht. AstraZeneca hat das Potenzial, deutlich mehr Impfstoff zu produzieren als andere Hersteller. Zudem wurden auch – in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford – die Probleme identifiziert, die in seltenen Fällen Sinusthrombosen auslösten.

Nur schafft es das Unternehmen ohnehin, sich nicht nur über den Impfstoff zu definieren. Die Produktentwicklung in zahlreichen Anwendungen läuft. Die Aktie schafft derzeit eine Dividendenrendite von annähernd 3 %.

Die Kursentwicklung ist bei weitem nicht so spektakulär wie erhofft, allerdings deutlich solider und besser berechenbar als bei BioNTech und Co. Der Vorteil: Die 1-Produkt-Abhängigkeit auf der einen Seite und die seriöse Produkt- und Gewinnentwicklung auf der anderen Seite zeigen in diesen Tagen ihr jeweiliges Gesicht.

Zumindest für die langfristige Geldanlage sind Unternehmen wie Johnson & Johnson eine herausragende Wahl.

AstraZeneca über 10 Jahre: Keine I)mpfstoffkrise

Quelle: gevestor.de/charttool

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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