Klage gegen Rettungsschirm ESM bedroht Börse

Sollte das Verfassungsgericht den Rettungsschirm ESM stoppen, droht an den Börsen ein Flächenbrand. Die Wachstumssorgen wegen der Euro-Krise halten an und lassen die Gewinne bröckeln. Deshalb Dr. Erhard Liemens rat: Wagen Sie sich mit Engagements nicht zu weit vor.

Die Verfassungsklage des Rettungsschirm ESM als Gefahr für Anleger

Die Verfassungsklage gegen den Rettungsschirm ESM könnte einen Flächenbrand an der Börse auslösen.

Die Verfassungsklage gegen den Rettungsschirm ESM könnte einen Flächenbrand an der Börse auslösen.

Mit einem historischen Zinsschritt hat die Europäische Zentralbank die Leitzinsen auf 0,75 % gesenkt. Auch die Zentralbanken in Großbritannien und China haben erneut geldpolitische Maßnahmen getroffen. Nennenswerte positive Auswirkungen auf Aktien ergaben sich dadurch allerdings nicht.

Die Schudlfrage beim Rettungsschirm ESM und der Niedrigzinspolitik

Schuld daran trifft zum einen EZB-Präsident Draghi. Um die Zinssenkung zu begründen, rückte er die schlechten wirtschaftlichen Perspektiven der Euro-Zone in den Vordergrund. Steigende Unsicherheit würde die Stimmung belasten. Schuld tragen jedoch auch die EZB und andere Zentralbanken.

Seit 2008 haben Staaten und Banken es versäumt, dringend nötige Hausaufgaben zu machen. Weil sie ihre Bilanzen nicht sanieren, werden Niedrigzinsen und Wertpapierankaufprogramme zum Dauerzustand. Für Schuldner besteht gar kein Anreiz, ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen. Sie können sich ja auf die Rettung des ESM verlassen.

Derzeitige Performance seit dem Start der Depots im Dr. Liemen Depot-Brief:

Basis-Depot: + 45,39 %

Chancen-Depot: +38,44 %

Im Basis-Depot sind Unternehmen enthalten, die etwa in Sachen Marktkapitalisierung und Bonität einen Spitzenplatz einnehmen. Damit ist auch die Schwankungsanfälligkeit bei den Kursen relativ gering. Bei diesen Werten können Sie größere Summen anlegen. Die Gewichtung einzelner Aktien im Basis-Depot kann durchaus bis zu 10 % betragen.

Das Chancen-Depot enthält schwankungsanfälligere Wertpapiere, die Sie deshalb auch nur in kleineren Stückzahlen oder limitiert ordern sollten. Die Gewichtung einzelner Positionen in Ihrem Depot sollte 5 % nicht überschreiten. Aktuelles zu zwei meiner Depot-Werte:

Die Aktienmärkte haben das hervorragende Geschäftsmodell des Nahrungsmittelmultis Nestlé honoriert. Mit 58,40 SFr hat die Aktie ein Allzeithoch erreicht. Ich hatte Sie frühzeitig darauf hingewiesen, dass sich Nestlé im schwierigen Börsenumfeld blendend entwickeln dürfte. Auf dem aktuellen Kursniveau halte ich die Aktie für fair bewertet und stufe sie deshalb auf „halten“ ein. Der Konzern wird weiterhin durch ein organisches Wachstum von 5 bis 6 % sowie Verbesserungen von operativer Marge und Nettogewinn überzeugen. Nestlé bleibt eine Kerninvestition in meinem langfristig ausgerichteten Basis-Depot.

Bei WMF ist der erneute Eigentümerwechsel vollzogen: Der Schweizer Finanzinvestor Capvis gibt sein Aktienpaket an den US-Finanzinvestor KKR weiter. Die Idee, die Aktien an der Börse zu verkaufen, ist damit vom Tisch. WMF-Chef Klapproth, dessen Vertrag erst im April um fünf Jahre verlängert worden war, begrüßt die Übernahme. KKR will an dem eingeschlagenen Kurs festhalten und die weitere Internationalisierung von WMF unterstützen. Das gilt nicht nur für China. Bei Kaffeeautomaten für die Gastronomie sieht KKR große Chancen in den USA. KKR will den Aktionären 47 € je WMF-Stammaktie zahlen. Der Preis für die Vorzugsaktie soll bei mindestens 31,70 € liegen. KKR ist verpflichtet, auch den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot zu unterbreiten. Anzunehmen brauchen sie es jedoch nicht. Der zweite WMF-Großaktionär, Andreas Weißenbacher, will seinen Anteil von 37 % nicht an KKR abgeben. Ob sich daraus Konfliktpotenzial ergibt, bleibt abzuwarten. Dass KKR einen Rückzug des Konzerns von der Börse plant, ist eher nicht zu erwarten. Die WMF-Vorzüge lasse ich im Depot.

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