Nebenwerte gehören in jedes Aktiendepot

Nebenwerte trumpfen auf

Der DAX war in den letzten Jahren gut, deutsche Nebenwerte waren besser.

Das aktuelle Börsenjahr scheint dies erneut zu bestätigen.

Anleger sollten sich deshalb unbedingt mit den Chancen und Risiken von Nebenwerten beschäftigen.

 

DAX hinkt hinterher

Mit einem Investment in den DAX 30 konnten Anleger in den vergangenen Jahren gutes Geld verdienen. Immerhin brachte es der Index in den letzten 3 Jahren auf eine gesamte Wertentwicklung von fast 25%.

Doch das ist fast nichts im direkten Vergleich zu den beiden Nebenwerte-Indizes MDAX und SDAX.

So konnte der MDAX im gleichen Zeitraum um über 57% zulegen. Der SDAX war mit einem Gewinn um immerhin 41% mit dabei.

Das setzt sich auch im aktuellen Jahr fort. Seit Jahresanfang musste der DAX ein kleines Minus von 1,5% verschmerzen. Dagegen gelang dem MDAX ein Plus von fast 7% und dem SDAX von immerhin gut 5%.

 

2 Pluspunkte für die Nebenwerte

Nebenwerte machen an der Börse aus der Not eine Tugend. Denn während der Handel im DAX vor allem von institutionellen Anlegern dominiert wird, können Privatanleger bei den Nebenwerten mithalten.

Die Vergangenheit hat dabei gezeigt, dass private Anleger weitaus weniger auf kurzfristige Einflüsse reagieren, Sie halten auch in Schwächephasen zu „ihrer“ Aktie, wenn sich nicht fundamental etwas entscheidend ändert.

Hinzu kommt: Viele Nebenwerte haben in ihrem eigenen Geschäft herausragende Positionen erreicht. Klein an der Börse heißt nicht automatisch klein im Wettbewerb. Im Gegenteil:

Unter den Werten im MDAX oder SDAX befinden sich bspw. Firmen, die nur geringfügig kleiner nach Umsatz und Gewinn als DAX-Unternehmen sind. Außerdem finden sich viele Betriebe, die in ihren Tätigkeiten profitable Nischen besetzen oder Marktführer sind.

 

2 Anlagestrategien, ein Ziel

Wollen sie Ihr Investmentrisiko streuen, haben Nebenwerte das größte Angebot. Denn in diesem Sektor wird die tatsächliche Vielfalt der deutschen Wirtschaft widergespiegelt.

So können Sie sehr flexibel ein Depot aus Einzelwerten zusammenstellen, die u. a. nach Aspekten eines Branchenthemas oder der Marktkapitalisierung ausgewählt werden.

Das birgt natürlich auch einige Risiken. Denn Nebenwerte werden meist nicht so liquide gehandelt wie DAX-Unternehmen. Deshalb empfiehlt es sich, Kauf- und Verkaufsaufträge immer mit einem Kurslimit zu versehen.

Wer ein auf Nebenwerte ausgerichtetes Depot zusammenstellen will, sollte auch immer ein Investment in einen Index-Fonds oder ein Zertifikat als Grundlage in Betracht ziehen.

Die Auswahl ist zwar geringer als bspw. beim DAX. Aber einige börsennotierte Fonds (ETF – Exchange Traded Funds) gibt es dennoch. Und auch indexverfolgende Zertifikate sind im Angebot.

 

Achtung Dividenden!

Allerdings sollte man dabei beachten, dass es zwischen ETFs und Zertifikaten Unterschiede bei der Behandlung ausgeschütteter Dividenden geben kann. So werden Dividenden bei den ETFs üblicherweise einbehalten und erhöhen so den Wert des Fondsvermögens.

Bei Zertifikaten fallen sie dagegen oftmals in der Wertberechnung unter den Tisch. Im direkten Vergleich wären also ETFs als Grundlagen-Investment trotz höherer Gebühren vorzuziehen.

Mit besten Grüßen

Carsten Müller
Chefredakteur: „Wirtschaft-vertraulich“ und „www.deutscher-wirtschaftsbrief.de“

 

Bildnachweis: Gevestor

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