Neue Weltwährung „Libra“? Nicht mit unseren Regierungen…

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Facebook möchte in Verbindung mit anderen Unternehmen bald die Kryptowährung „Libra“ an den Markt bringen. 2,5 Milliarden Nutzer soll Facebook mittlerweile an sich gebunden haben – und prinzipiell allen die neue Währung ermöglichen. Es wäre neben dem Dollar die nächste richtige Weltwährung. Die Reaktion der aktuellen Regierungen fällt dementsprechend aus: Die USA möchten die Währung „Libra“ verbieten. Nach den jüngsten Meldungen möchte auch die GroKo diese Währung „nicht zulassen“. Damit erheben sich für Sie gleich mehrere Fragen.

Eine Weltwährung einfach „verbieten“ … mit welchem Recht?

Gesetzt den Fall, die Währung kommt tatsächlich an den Markt. Nennen wir sie nicht „Libra“, sondern „Knöpfe“. Mit welchem Recht wollten die USA oder die deutsche Regierung den Tausch mit „Knöpfen“ verbieten? Und aus welchem Grund? Wie aussichtsreich wäre ein solches Verbot?

Gleich hier geht es um den Kern der gesamten Währungssystematik. Die Regierungen wollen die neue Währung aus gutem Grund verbieten, sie werden sich das Recht organisieren (per Gesetz) und sie haben gute Aussichten. Denn: Die „Knöpfe“ (stellvertretend auch für jede andere Währung) sind nur dann ganz sicher zu ernsthaftem „Geld“, wenn Sie überall damit zahlen könnten. Der Staat würde beispielsweise nicht zulassen, dass Steuern, Gebühren und sonstige Abgaben in „Knöpfen“ gezahlt würden.

Der Staat könnte die Geschäftsbanken veranlassen, keine „Knöpfe“ anzunehmen. Schließlich kann der Staat seine Währung als „alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel“ definieren und alle anderen Währungen, die im Verkehr sind, als mögliches Mittel der Terrorfinanzierung diffamieren. Schon wären Besitz und Tausch recht schnell zu verbieten. Möglich also ist das Verbot. Wird es dazu kommen? Ich meine ja: Sofern sich „Libra“ tatsächlich am Markt durchzusetzen droht.

Das Verbot ist – aus Sicht des Staates – „sinnvoll“

Die freie Währung „Knöpfe“ aber, die hier verboten würde, muss dem Staat ohnehin Angst bereiten. Wer über die Macht zum Gelddrucken verfügt, hat die Kontrolle, heißt es sinngemäß. Umgekehrt ist klar, dass der „Euro“ einen Währungswettbewerb mit einer stabileren, weltweit anerkannten und nicht mit Negativzinsen aufgeladenen Währung verlieren könnte.

Stellen Sie sich vor, die Herausgeber der „Knöpfe“ würden sogar Zinsen für Kontoguthaben zahlen. Oder stellen Sie sich vor, die Herausgeber der „Knöpfe“ würden die Geldmenge eines Tages auf einen Oberwert begrenzen und nicht – wie bei den offiziellen Währungen – permanent neues Geld erzeugen.

Der Euro verlöre sofort an Vertrauen und es würde offensichtlich, dass die Gläubiger der Staatsanleihen in der Euro-Zone – mit einem Wert von aktuell etwa 10 Billionen Euro -, Forderungen in einer Weichwährung besitzen. Welche Regierung sollte sich auf diese Weise dann noch neu verschulden können? Und so wird die Geschichte leider Realität: Der Euro wird gerade durch Verbote und den Annahmezwang noch am Leben gehalten. Nicht, weil so viele Menschen an den Euro glauben würden.

Tatsächlich sind die Staaten – in Euro – hoch verschuldet. Tatsächlich versuchen sie jetzt, über die Europäische Zentralbank neue Anleihen mit künstlich hergestellten neuen Euro zu verkaufen – also neue Schulden zu machen. Und tatsächlich verlieren viele Sparer jetzt schon netto – nach Gebühren, Steuern und Inflation – Tag für Tag Vermögen. Das Vermögen in Deutschland verliert hinsichtlich seiner Kaufkraft permanent. Steuern Sie dem entgegen: Die Regierung wird vielleicht eines Tages den Erwerb einer anderen Ersatzwährung „verbieten“: Gold. Das können Sie weltweit verkaufen. Eine Alternative dazu sind Aktien – Unternehmensanteile, die in jeder beliebigen Währung handelbar sind. Eine Auswahl dazu nenne ich Ihnen gerne hier.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS.: Mehr zum Thema Gold erfahren Sie hier. Dabei warne ich vor Investitionen in Zertifikate oder zahlreiche aktiv gemanagte Fonds. Diese Goldanlageformen sind deutlich riskanter als physisches Gold. Dort erfahren Sie auch, wie ich Gold am besten lagern würde – ganz unspektakulär und günstig.

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