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Neuer Inflationsschock: Verlassen Sie sich nicht auf die EZB!

Die EZB (Europäische Zentralbank) hat nun in Person ihrer Chefin Christine Lagarde eingeräumt, die Inflationsrate sei in der Euro-Zone mit 4,9 % doch höher als erwartet. Gleichzeitig wies die EZB-Chefin die Schuld für diese Fehlprognose sowie für die hohe Inflationsrate von sich. Ich bin mit der Aussage nicht zufrieden. Dass die Inflation höher als von der EZB prognostiziert sein würde, war absehbar. Auch in diesem Newsletter habe ich Sie oft darauf verwiesen. Deshalb ist es wohl besser, wenn Sie auf die – politischen – Nachrichten der EZB nicht allzu viel geben und sich selbst schützen.

Inflationsrate: EZB sieht alle anderen verantwortlich

Schuld an der hohen Inflationsrate seien u.a. die hohen Energiepreise, was zweifelsohne stimmt. Auch die sonstigen Rahmenbedingungen wie etwa Lieferkettenprobleme oder eben insgesamt die Corona-Pandemie sind aus der hier veröffentlichten Sicht der EZB wohl nicht zu erwarten gewesen. Das sehe ich anders – all dies war nicht auf eine Nachkommastelle, aber der Tendenz nach absehbar.

Zudem lässt die EZB praktisch außen vor, welch großen Anteil sie selbst an der Inflationsrate hat. Grundsätzlich sind zumindest viele Ökonomen – ich selbst bin ein Ökonom – der Meinung, dass die Preise tendenziell dem Verhältnis der verfügbaren Geldmenge und der Menge an Waren und Dienstleistungen folgen. Je schneller die Geldmenge im Verhältnis zur verfügbaren Produktmenge steigt, desto größer sind sowohl die Neigung als auch die Fähigkeit, höhere Preise zu verlangen und durchzusetzen.

Da die EZB die Zinsen seit sehr langer Zeit auf einem künstlichen Niedrigstniveau hält und dies offenbar auch fortsetzen möchte, hat sich die Geldmenge aufgebläht. Geld entsteht durch Kredite, die auf Konten gutgeschrieben werden, ohne dass dafür Geld von A nach B umgeschichtet wird. Banken können mehr Kredite ausreichen als sie an Geld-Guthaben verbuchen können. Die Geldmenge ist durch die sehr niedrigen Zinsen deutlich gestiegen – und dies hat die Preise explodieren lassen.

Retten Sie Ihr Geld

Wahrscheinlich erhalten Sie jedoch nicht automatisch selbst zum Ausgleich mehr Geld. Weder zahlen Unternehmen freiwillig mehr Einkommen, noch haben die Banken etwa die Zinsen automatisch erhöht. Das heißt, Sie verlieren letztlich mit Ihrem Vermögen Kaufkraft, wenn die Preise explodieren. Aktuell können Sie mit etwa 5 % Kaufkraftverlust p.a. rechnen.

Wer rettet also Ihre Kaufkraft? Die EZB hat sich diesbezüglich weder bewährt noch zeigt sie für die Zukunft, dass sie mithelfen möchte. Sie müssen Ihr Geld so investieren, dass es Ihnen hinreichend Rendite bringt. Mein Favorit sind und bleiben substanzstarke Unternehmen (die selbst ihre Preise erhöhen können) sowie deren Aktien.

Eine Strategie kann darin bestehen, dass Sie u.a. auch auf hohe Dividenden setzen. Eine gute Kombination sind weiterhin Energie-Unternehmen, die zudem hohe Gewinne erzielen. Eine der Empfehlungen lautet im Deutschen Wirtschaftsbrief Shell. Das Unternehmen möchte auch eigene Aktien zurückkaufen – dies ist eine sinnvolle Kurspflege. Die Dividendenrendite beläuft sich auf knapp 4 %.

Shell (WKN: A3C99G), Dividende knapp 4 % – Aktie aus dem Wirtschaftsbrief

Quelle: gevestor.de/charttools

Das Unternehmen erwähne ich hier, weil die Aktien zusammengelegt wurden. Damit weise ich daraufhin, dass Sie den Titel nun mit neuer WKN finden: A3C99G.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Auch mit neuer WKN wird der Titel von Shell im Depot des Deutschen Wirtschaftsbriefs geführt. Klicken Sie einfach hier.

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