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Neues von Wirecard: Das sollten Sie wissen!

Das Thema Wirecard ist etwas aus den Medien verdrängt worden. Die Rolle der BaFin, des Bundesfinanzministeriums (und des Finanzministers Scholz) als Aufsichtsbehörde der BaFin und sogar von Kanzlerin Merkel werden dennoch untersucht. Im Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags sind nun Vorgänge bekannt geworden, die auch für Sie interessant sein werden.

So gehen Hinweise unter

Die Deutsche Bundesbank hätte 2016 vielleicht auf eine junge Mitarbeiterin hören sollen. Eine Mitarbeiterin namens Franziska Folter, die im Februar 2016 ein Papier mit vielen Fragezeichen zu Wirecard aufsetzte. Sie soll sich einem Bericht der „Berliner Zeitung“ nach auf die Berichterstattung der „Financial Times“ gestützt habn.

Dabei tauchten zahlreiche Fragen auf. „Was sind die in der Bilanz ausgewiesenen 670 Mio. Euro immaterielle Vermögenswerte tatsächlich wert?“, fragte sie. Zudem machte Sie Widersprüche in Angaben geltend, die in Singapur eingereicht worden waren, sich aber im Konzernbericht in Deutschland anders lasen.

Monate vor Vertragsschluss seien „freizügig hohe Summen im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben“ bezahlt worden. Zudem habe Wirecard Millionen für strauchelnde asiatische Unternehmen bezahlt. Die Mitarbeiterin informierte mit diesem Papier ihre Vorgesetzten. Offenbar hörte sie nie wieder davon.

Interner Austausch mit der BaFin

Frau Folter gab im Untersuchungsausschuss des Bundestages noch an, „man“ hätte sich intern zudem mit der BaFin ausgetauscht. Immerhin hatte die Mitarbeiterin noch vorgeschlagen, die Bilanzen der Konzernmutter und anderer Tochtergesellschaften zu betrachten. Wirecard wiederum freute sich über die Rückendeckung offenbar.

„Die Deutsche Bundesbank zickt herum wegen der fachlichen Kompetenz im Kreditgeschäft“, so der Vorstand des Unternehmens Rainer Wexeler in einer „internen Mail September 2017“. Das Papier käme von Frau Folter, einer „kleinen Maus“. Er stellte fest, dass die BaFin die Ausführungen nicht teile.

Ich habe Ihnen diesen Bericht deshalb aufgeschrieben, um die fast unglaublichen Vorgänge im Zusammenhang mit diesem Milliarden-Schaden zu vervollständigen. Die Aufsicht in Deutschland ist auch für Sie von Belang. Wenn Sie in Unternehmen investieren, auf deren Angaben in den Bilanzen Sie sich verlassen müssen, dann sollten auch die Aufsichtsbehörden funktionieren.

Dies mag künftig geschehen bzw. sichergestellt werden – oder auch nicht. Das lässt sich an dieser Stelle noch nicht beurteilen. Es bleibt allerdings ein fader Beigeschmack. Immer wieder fragten Analysten und Leser selbstverständlich danach, warum wir nicht in die Wirecard investieren würden. Gespräche mit anderen Analysten ließen auch bei mir viel zu viele Fragen entstehen. Ich bin der Meinung, Sie sollten nur in Unternehmen investieren, bei denen die wesentlichen Substanzen nach menschlichem Ermessen feststellbar sind.

Vorschläge finden Sie hier. Einfach klicken bitte.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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