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Panik aus China? Gegenmittel für Ihr Depot

Gestern sind die Aktienmärkte teils recht heftig gefallen. Grund waren die Sorgen um das chinesische Immobilien-Unternehmen Evergrande. Wenn Sie sich gleichfalls Sorgen machen, ist dies verständlich. Dennoch möchte ich Sie beruhigen.

Zur Situation: Der Konzern sitzt auf 300 Milliarden Dollar Schulden. Die Investoren der Vermögensverwaltungsprodukte des Unternehmens sollen mit Immobilien ausgezahlt werden. Zudem befürchten die Märkte, dass es zur Illiquidität kommt, nachdem allein in dieser Woche 130 Millionen Dollar Zinsen gezahlt werden müssen. Dass die Finanzmärkte beunruhigt sind, ist klar und verständlich. Sie können dennoch ruhig bleiben und gegebenenfalls davon profitieren.

Rückversicherungen verlieren auch – warum?

Als Reaktion auf die Ereignisse in China haben gestern auch Rückversicherungen wie etwa die Munich Re oder die Hannover Rück deutlich nachgegeben. Dies entspringt wohl der Befürchtung, diese würden unter Zahlungsausfällen aus China leiden. Unmittelbar gibt es dafür jedoch kein Indiz. Vielmehr sehe ich in den Reaktionen eher eine allgemeine Panik, die sich auch auf Finanzunternehmen ausgewirkt hat.

Die Nachrichten aus China belasten allerdings wirtschaftlich zunächst andere Bereiche. So erwarten die Experten, die sich mit den Auswirkungen einer möglichen Pleite beschäftigen, eher einen Stop für verschiedene Immobilien-Projekte. Damit würde die Nachfrage nach Rohstoffen wie Kupfer sinken. Kupfer etwa wird für Wasserrohre und Stromkabel verwendet.

China hat sich auf den Rohstoffmärkten inzwischen einen sehr starken Zugang zu den Rohstoffen gesichert. Umgekehrt wird jedes Problem aus China die überhitzten Rohstoffmärkte belasten – genau dies ist jetzt geschehen. Wer etwa Eisenerz hat oder Termingeschäfte auf Eisenerz abgeschlossen hatte, musste einen Verlust von 20 % in der Vorwoche und einen weiteren Rücksetzer um 10 % am Montagmorgen hinnehmen. Ich kann nur nicht nachvollziehen, wie genau die Ergebnisse der Rückversicherer belastet werden sollen.

Geschäfte laufen

Selbstverständlich sind die Börsen nervös. Damit haften zahlreiche große Unternehmen – wie etwa die Rückversicherer – für die Sorgen und Ängste. Wirtschaftlich betrachtet jedoch ist das Geschäftsjahr mit hoher Sicherheit stark. Der Jahresüberschuss wird derzeit mit etwa 2,771 Milliarden Euro taxiert. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt etwa 11,5.

Im kommenden Jahr sollen die Zahlen noch besser werden. Auf Basis der aktuellen Kurse sinkt das KGV auf etwa 9,5. Die Banken haben in ihren jüngsten Analysen den Wert auf „Kaufen“ gesetzt oder die Kaufempfehlungen bekräftigt. Die Dividendenrendite beläuft sich unverändert auf mehr als 4 %. Dementsprechend habe ich in meinen Depots diese Aktie auch nicht zum Verkauf gestellt oder an deren Solidität gezweifelt.

Im Gegenteil: Ich gehe auf Basis der starken Erwartungen für dieses und für das vergangene Geschäftsjahr weiterhin davon aus, dass die Aktie den Aufwärtstrend fortsetzt. Kursrücksetzer wie am Montagmorgen sind aus meiner Sicht für Sie eine Einstiegsgelegenheit.

Munich Re: Hohe Dividendenrendite – keine Sorgen wg. Evergrande

Quelle: gevestor.de, charttool

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Die Aktie können Sie hier weiter verfolgen. Klicken Sie hier.

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