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PayPal: Eine Turnaround-Chance für Ihr Depot?

Wahrscheinlich sind wir alle froh darüber, dass die Vorzeichen in der Ukraine-Russland-Krise zumindest wieder etwas besser geworden sind. Zumindest blieb der von den USA angekündigte Einmarsch Russlands in der Ukraine gestern aus. Deshalb kann es interessant sein, nun wieder neue Investitionschancen zu betrachten. Viele von Ihnen interessieren sich – so meine Wahrnehmung – für das US-Zahlungsdienstleistungs-Unternehmen PayPal. Das hatte kürzlich schwache Zahlen abgeliefert, ist aber sehr weit nach unten gestürzt. Locken hier kurzfristig Chancen?

PayPal: Was die Börse sagt

Wenn Sie die Gesamtheit der Börsianer fragen, sieht es derzeit schnell aus. Die Aktie gab auch gestern annähernd wieder 3 % ab. Zahlreiche Investoren hatten gehofft, die Notierungen würden zumindest bei 100 Euro eine Unterstützung finden. Nicht einmal dies bewahrheitete sich. Der Titel ist unter die, wie es meist heißt, magische Grenze nach unten gerutscht.

Hätten Sie wie Viele frühzeitig investiert, würden Sie wahrscheinlich ein großes Minus beklagen. In den vergangenen vier Wochen verlor der Titel mehr als 35 %. Die Aktie reagierte sehr deutlich auf die wenig erfolgversprechenden Aussichten nach den jüngsten Zahlen. Dabei ging es weniger um die aktuellen Ergebnisse als vielmehr um die künftigen Erlöse und Erträge.

Aktuell lag das Ergebnis pro Aktie mit 1,11 US-Dollar für das vierte Quartal gerade einmal um 0,01 US-Dollar unter der Schätzung, die Analysten im Durchschnitt abgegeben hatten. Dies sind weniger als 1 % Abschlag gegenüber den Erwartungen. Die Enttäuschung könnte ich teilen, allerdings hält sich die Aufregung in Grenzen. Der Umsatz ist sogar höher gewesen, als die Analysten erwartet haben. Im Vorfeld erwarteten die Analysten letztlich 50 Millionen Dollar weniger, als mit 6,92 Milliarden Dollar ausgewiesen wurden.

Die Prognosen enttäuschten Investoren von PayPal

Die Sorge richtete sich demnach auch nicht auf die Zahlen vom vierten Quartal, sondern vielmehr auf die Prognosen. Für das erste Quartal gab das Unternehmen einen Gewinn in Höhe von 0,87 Dollar pro Aktie an. Der Konsensus der Analysten hingegen erwartete im Durchschnitt einen Gewinn von 1,12 Dollar. Die Enttäuschung kann ich verstehen, das Ausmaß jedoch nicht.

Immerhin ist PayPal sehr stark im Markt unterwegs. Gut 392 Millionen Kundenkonten verwaltete PayPal am Ende des Jahres 2021. Dies wiederum lässt PayPal als unverzichtbar erscheinen. Das Unternehmen kann darauf verweisen, dass 34 Millionen Händler die Geschäftsbeziehung anerkennen. Zudem haben die Nutzer 2021 im Durchschnitt 45 Transaktionen pro Konto vollzogen. Dies entspricht einem Anstieg von 11 % gegenüber 2020.

Alles in allem ist der Finanzdienstleister noch sehr gut im Geschäft. Allerdings ist der Wert mit einem KGV von gut 30 auch vergleichsweise teuer. Deshalb ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau aus meiner Sicht noch kein spektakulärer Kauf. Es lohnt sich aber, den Titel anzusehen.  

PayPal (WKN: A14R7U, ISIN: US70450Y1038) – Abwärtstrend

Quelle: aktienscreener.com

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Die Aktie werde ich für Sie weiterhin in den Depots überwachen und empfehlen. Klicken Sie einfach hier.

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