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PayPal: Finanzdienstleister eine tolle Chance für Ihr Depot?

Relativ häufig fragen Leserinnen und Leser in jüngster Zeit nach der Aktie des Finanzdienstleisters PayPal. Das FinTech-Unternehmen war zuletzt deutlich gefallen, wobei die Entwicklung zahlreichen Analysten als übertrieben scheint. Können Sie sich hier günstig einen Einstieg in die Zukunft der Geldwirtschaft verschaffen?

PayPal: Jetzt einsteigen?

Das Unternehmen hat vor einigen Wochen offenbart, dass es seine eigenen mittelfristigen Ziele nicht erreichen wird. Es wollte 750 Millionen Konten bis zum Jahr 2025 im Bestand haben. Dies wird eigenen Angaben nach nicht mehr gelingen. Zudem stellte PayPal für 2022 im Kern ein bestenfalls solides Jahr in Aussicht.

Die Börsen allerdings reagierten geschockt und haben die Aktie innerhalb von vier Wochen um mehr als 40 % nach unten geschickt. Das ist ein Ausverkauf, der letztlich übertrieben scheint. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beläuft sich aktuell wieder auf etwa 32. Das ist im Bereich der FinTech-Unternehmen eine faire, wenn nicht sogar günstige Bewertung. In den vergangenen Tagen nun hat die Aktie gut 5 % zugelegt und steht kurz davor, die Marke von 100 Euro zu überwinden. Deshalb werden nun wieder viele Analysten auf den Titel aufmerksam.

Sie werden aller Voraussicht nach auch in zahlreichen Finanzmedien wieder von PayPal lesen. Der Konzern könnte langfristig tatsächlich interessant sein. Derzeit möchte PayPal das Geschäft Buy now – pay later, heute kaufen, später zahlen, deutlich ausbauen. Das Geschäft verspricht ein immenses Wachstum. So müssen die Nutzer solcher Kreditangebote kaum etwas unternehmen, bevor sie sich an PayPal binden. Ich kann mir vorstellen, dass das Wachstum auf diesem Gebiet enorm sein wird.

Die entscheidende Frage: Wie viel Geduld haben Sie?

Die Aktie ist wie beschrieben nun exakt wieder an die Grenze von 100 Euro herangelaufen. Schon träumen erste Analysten davon, alte Höchststände könnten wieder erreicht werden – oder zumindest würden sie angelaufen werden können. Noch im Sommer 2021 hatte PayPal teils mehr als 250 Euro erreicht. Meine Einschätzung dazu lautet derzeit: Sie müssten Geduld haben.

Es sieht trotz der wohl übertriebenen Verluste nicht danach aus, als würden die Finanzmärkte die Aktie unmittelbar wieder über die Marke von 100 Euro hieven. Es steht zudem noch infrage, wie die Nutzer auf höhere Zinsen reagieren, die es in einigen Wochen bereits gibt. Gerade das Geschäft Buy now – pay later könnte schwächer werden als gedacht.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist auch nicht so niedrig, dass die Aktie unbedingt ein Schnäppchen wäre. Sie können derzeit zudem als Dividendenjäger praktisch keinen Gewinn aus einem Engagement beziehen: Für 2021 wird es keine Dividende geben. Deshalb wäre ich trotz der Gewinne in den vergangenen Tagen vorsichtig. Im Finanzbereich bevorzuge ich derzeit deutlich die Versicherungen, die in den zurückliegenden Tagen verloren haben. Die Allianz bietet eine Dividendenrendite von annähernd 5 %.

Allianz, WKN: 840400 – sicherer als PayPal

Quelle: aktienscreener.com

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Wann Sie idealerweise einsteigen – und welche Aktien gleichfalls im April/Mai hohe Dividenden zahlen, nenne ich Ihnen gerne. Klicken Sie einfach hier.

Redaktionsschluss: 2.3.11.00 Uhr

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