Rürup-Rente: Für Besserverdiener vielleicht interessant

Wegen der steuerlichen Förderung könnten Rürup-Renten für Besserverdiener interessant sein. Aber dabei gilt die Prämisse: Nur wer dauerhaft gut verdient, kann mit Rürup gut bedient sein. Nur dann stellt die Rürup-Rente einen Vorteil dar.

Zu dem Thema wendet sich Dr. Erhard Liemen seit Jahren in seinen Ausgaben des Deutschen Wirtschaftsbriefs an seine Leser. Vorteile gibt es nur wenige. Nachteile viele. Dazu gehören etwa die hohen Kosten.

Steuerliche Förderung als positiver Aspekt bei Rürup

Ein positiver Aspekt ist dagegen die steuerliche Förderung, die die Rente für Besserverdiener interessant macht.
Zudem führen Versicherungsvertreter oft den Pfändungsschutz bei der Rürup-Rente als wesentliches Verkaufsargument an.

Doch hier gibt es auch eine andere Seite der Medaille: Denn dieser Schutz ist eingeschränkt. Er gilt in der Ansparphase nur in Höhe der Pfändungsfreigrenzen. Und die sind abhängig vom Alter. So sind etwa bei 54- bis 59-Jährigen höchstens 8.000 € im Jahr geschützt.Das ist deutlich weniger als die 20.000 €, die an Beiträgen maximal als Sonderausgaben absetzbar sind.

In der Auszahlungsphase ist das Rürup-Kapital oberhalb der sozialhilfekonformen Grenzen pfändbar. Gerichte dürften nur das Existenzminimum pfändungsfrei lassen, um die Sozialämter zu schonen. Die Freigrenzen ergeben sich aus der Gehaltspfändungstabelle. Sie beginnen bei knapp 1.000 €.

Die Zeitschrift „Finanztest“ bestätigt Dr. Liemens Einschätzung

Zu einer ähnlich zurückhaltenden Einschätzung, dass Rürup-Renten den einsamen Vorteil der steuerlichen Förderung birgen,  kam nun auch die Zeitschrift „Finanztest“  in der Dezember-Ausgabe.

Die deutliche Quintessenz: Nur wer als Selbstständiger dauerhaft gut verdient, kann mit Rürup gut bedient sein. So lautet das Urteil von Finanztest deren Internetseite test.de:

„Rente für Wohlhabende 

Die Rürup-Rente lohnt sich vorallem für Besserverdiener - sagt Dr. Liemen schon lange. Jetzt auch Finanztest.

Die Rürup-Rente lohnt sich vorallem für Besserverdiener - sagt Dr. Liemen schon lange. Jetzt auch Finanztest.

Die Rürup-Rente ist eine Rente für Wohlhabende: Wer viel verdient und viel Steuern zahlt, profitiert viel stärker von den Steuervorteilen dieser Altersvorsorge als Durchschnitts- oder Geringverdiener. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Selbstständige, weil sie meist keine Riester-Rente und Betriebsrente haben können. Doch auch Angestellte und Beamte können einen Rürup-Vertrag abschließen. Das Finanzamt erkennt pro Jahr Beiträge bis zu 20 000 Euro von Alleinstehenden und 40 000 Euro von Verheirateten an. Davon zieht die Behörde in diesem Jahr 72 Prozent als Sonderausgaben ab. 2012 sind es schon 74 Prozent. Stufenweise steigt dieser Prozentsatz bis zum Jahr 2025 auf 100 Prozent an.“ 

Im Rahmen des Tests haben die Verbraucherschützer  diverse Angebote von Anbietern der Rürup-Rente unter die Lupe genommen und verglichen. Getestet wurden 31 klassische Rürup-Rentenversicherungen mit den Angeboten für Frauen und Männer. Wer sich dafür interessiert, sollte sich die Zeitschrift besorgen. Auch über Fondsangebote wird informiert. Hierbei vor allem über die Haken und Ösen, die dort regelmäßig eingebaut sind.

Bilderquelle: © N-Media-Images – Fotolia.com

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