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Sind die USA zahlungsunfähig? Die gute Nachricht für Ihr Depot

Vor wenigen Tagen gab die Finanzministerin der USA, Janet Yellen, zu bedenken, dass die USA vor der Zahlungsunfähigkeit stehen. Die Schuldenobergrenze ist erreicht. Die Grenze liegt bei 28,4 Billionen Dollar und markieren die höchste Verschuldung in der Geschichte der USA. Dass die Grenze erreicht wird, war allerdings schon lange klar. Ich halte die Nachricht letztlich sogar für einen guten Impuls für Ihr Depot.

Zinspolitik entscheidend

Der Hinweis von Yellen war an zwei Adressen gerichtet – so jedenfalls mein Verständnis. Zum einen ging es an die Medien in den USA, die Druck entfachen sollen, da die Republikaner die Schuldenobergrenze nicht nach oben verschieben wollen. Dieses politische Spiel wiederholt sich in den USA in schöner Regelmäßigkeit.

Zum anderen richtet sich die Aussage natürlich an den Finanzmarkt, der auf die Verhältnisse an den Zinsmärkten vorbereitet wird. Wenn die USA sich neues Geld leihen müssen und werden, dann werden auch die Zinsen kaum anziehen – oder allenfalls in homöopathischen Dosen. Der Staat kann sich höhere Zinsen, die nach und nach auch für umgeschichtete Altkredite fällig würden, schlicht nicht leisten.

Die Fed, die US-Zentralbank, wird sich dem Aufruf aus meiner Wahrnehmung heraus kaum verschließen. Die Zinsen sollten sehr niedrig bleiben. Das alles kann Ihnen zumindest an den Aktienmärkten nur helfen.

Gute Voraussetzungen

Niedrige Zinsen sind aus vielerlei Gründen aktuell ein guter Grund für Sie, weiter und sogar noch verstärkt in Aktien zu investieren.

  • Die Geldmenge wird gerade in den USA weiter steigen. Damit wird nach und nach auch viel Geld in die Aktienmärkte fließen. Gerade in den vergangenen Monaten explodierte die Geldmenge geradezu und hat u.a. dafür gesorgt, dass wir Allzeithochs erlebt haben.
  • Zudem sind niedrige Zinsen schon deshalb ein Grund für starke Aktienmärkte, weil es auch für große Investoren keine Alternative gibt. Die Renditen von Anleihen sinken bei sehr niedrigen Zinsen weiterhin oder werden zumindest nicht steigen. Dementsprechend werden Investoren immer stärker in die Aktienmärkte gedrängt.
  • Auch die Unternehmen werden sich über niedrige Zinsen freuen. Ein Großteil der Konsumwirtschaft lebt davon, dass Verbraucher sich – auch – verschulden. Die Haushalte sind weltweit so stark verschuldet wie nie zuvor. Zumindest für einen überschaubaren Zeitraum helfen niedrige Zinsen, diesen Status aufrecht zu erhalten.
  • Doch auch die Unternehmen selbst benötigen immer wieder Geld. Je niedriger die Zinsen sind, desto größer fallen die Erträge aus und umgekehrt. Würden die Anleiherenditen steigen und/oder die Darlehen bei Banken steigen, würden die Erträge geringer ausfallen.

Unter dem Strich also sind und bleiben die Rahmenbedingungen für die Märkte gut – auch wenn die Drohung hinsichtlich einer Zahlungsunfähigkeit in den USA zunächst die Sorgen anheizen mag. Deshalb bleibe ich dabei: Kaufen Sie Aktien und halten Sie – bei Substanzwerten – eine hohe Quote in Ihrem Depot.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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