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Sixt: Der Autoverleiher startet wieder durch – ein früher Kauf?

Heute früh hat Sixt mit seiner Aktie einen Aufschlag von +4 % realisiert. Der Autoverleiher sticht aus der grauen Masse der Tagesverlierer heraus – und fällt auf. Zumindest sind Bankanalysten mittlerweile auch wieder aufgewacht, so dass es sich lohnt, den Verleiher zu begutachten. Ein eminenter Vorteil für Sixt ist z. B. die Reisebranche, die wieder deutlich stärkeren Zulauf erfährt als erwartet. Dies zeigt sich auch an den Aussichten, Einschätzungen und Kursverläufen zu TUI, die positiv sind.

Sixt: Bankanalysten sehen Kursgewinne

Bankanalysten haben zuletzt ordentliche Kursziele für das Unternehmen benannt. So kommt die DZ Bank zum Schluss, Sixt sei mit einem Kursziel von 135 Euro zu taxieren. Jefferies nun hat die Aktie mit 130 Euro bewertet. Dies ist bemerkenswert, denn bis dato lag das Kursziel dieses Hauses bei lediglich 100 Euro. Die Aktie selbst verläuft bei etwa 112 Euro, womit sich ein Potenzial von 15 % bis 20 % aus solchen Einschätzungen errechnet.

Sie haben sicherlich auch selbst schon die Erfahrung gemacht, dass Bankanalysten auch daneben liegen können, zumal die Streuung der Schätzungen oft groß sein kann. Diese Analysten sind nicht das Maß aller Dinge. Wenn aber die Einschätzungen wechseln, kann dies auch einen Stimmungswechsel anzeigen, den die Analysten recht zügig nachvollziehen müssen. Der Grund bei Sixt ist vielfältig.

Ein wesentlicher Aspekt ist die Erholung der Reisebranche, die ich eingangs bereits erwähnte. Die Reisebranche ist bedeutend, da der Autoverleiher auch hier Kunden sowohl vor Ort wie auch durch Überland-Reisen findet. Zudem zeigt sich die Konjunktur deutlich stabiler, als dies im Laufe des Jahres 2022 ersichtlich war. Das hat direkte und indirekte Folgen für Sixt: Direkte Folgen sind sicherlich Geschäftsreisen, die notwendiger werden. Wo mehr erwirtschaftet wird, wird auch mehr verhandelt und geliefert. Die indirekten Folgen sind fast noch interessanter: Die Wirtschaft selbst reagiert mit hoher Sicherheit, nachdem die Fuhrparks während der Corona-Pandemie abgebaut worden waren – so ist es einfacher und teils auch kostengünstiger, Fahrzeuge temporär auszuleihen.

Höhere Zinsen können Sixt helfen

Dazu zählt auch die Überlegung, dass höhere Zinsen die Kapitalbindungskosten für Unternehmen erhöhen. Wenn das Kapital in Fahrzeugparks gebunden ist, fehlt es anderweitig und muss zu höheren Zinsen am Markt aufgenommen werden.

Diesen grundsätzlichen Überlegungen stehen jedoch auch harte Zahlen zur Seite. Der Umsatz wird den Erwartungen nach bei gut 3 Milliarden Euro für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2022 liegen. Dies wäre eine Steigerung um mehr als 25 % gegenüber 2021. Die Q-3-Zahlen mit einem Umsatz von 997 Millionen Euro sowie einem Gewinn von 201 Millionen Euro deuten darauf, dass das Geschäft wächst und profitabel ist bzw. im Gesamtjahr war.

Der Aktienkurs über 12 Monate liegt jedoch noch immer mit -21 % im Minus. Insofern liegt zwischen der Börsenbewertung – trotz des Anstiegs um 32 % seit dem 1. Januar 2023) und den wirtschaftlichen Vergleichsdaten 2021 und 2022 eine erhebliche Lücke. Zumindest sieht es aktuell so aus, als solle die Börse diese Lücke schließen wollen.

Sixt: Die Aufholjagd beginnt, WKN: 723132, ISIN: DE0007231326

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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Redaktionsschluss: 31.01.2023, 09.30 Uhr

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