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Spannung bei Wasserstoff-Werten wie Nel Asa, Plug Power und Ballard Power

Der Wasserstoff-Bereich mit reinen Wasserstoff-Unternehmen ist in den vergangenen Tagen wieder unter Druck geraten. Im Normalfall sind diese Pure Player, wie sie wegen ihrer Konzentration auf das Wasserstoff-Thema auch genannt werden, für wirtschaftlich denkende Investoren nicht interessant. Sie verdienen noch kein Geld. Jetzt allerdings wird es in dieser Branche zumindest spannend – und ich möchte Ihnen einen kurzen Überblick geben.

Aufträge kommen – nur noch keine Gewinne

Derzeit sind solche Unternehmen wie Nel Asa, Plug Power oder Ballard Power aus Kanada sehr spekulativ, weil die Umsätze bei weitem noch nicht die jeweilige Marktkapitalisierung abdecken. Nur ein Beispiel: Nel Asa aus Norwegen ist mit gut 2 Milliarden Euro an den Börsen bewertet, wird aber im Jahr 2022 nur etwa 80 bis 85 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet haben. Zudem hat Nel Asa sicherlich Verluste von gut 70 Millionen Euro angehäuft. Die genauen Zahlen werden erst in einigen Wochen veröffentlicht.

Dennoch bietet die Branche derzeit interessante Nachrichten. Nel Asa profitierte davon, dass kürzlich Robert Habeck in Norwegen für die Lieferung von Wasserstoff aus Norwegen nach Deutschland geworben hat. Zunächst wird „blauer“ Wasserstoff, produziert mit Gas, geliefert werden (wenn die entsprechende Pipeline genehmigt ist). Später soll dann „grüner“ Wasserstoff kommen, der mithilfe regenerativen Energiequellen hergestellt wird. Nel Asa hat hier als Produzent der dafür benötigten Elektrolyseure sicherlich guten Zugriff.

Zudem hat Nel Asa interessante Aufträge gewinnen können, die aber erst in den kommenden Monaten und teils auch erst Jahren wirtschaftlich relevant werden. Ein Beispiel möge dies illustrieren. Nel Asa und LanzaJet kooperieren im Segment Flugverkehr mit Wasserstoff-bzw. Elektroantrieb. Das Geschäft ist derzeit noch ausgesprochen ruhig, lässt aber zumindest einen Durchbruch erhoffen.

Heute wird es spannend: Plug Power legt ein Business Update vor

Auch andere Unternehmen der Branche präsentierten jüngst Aufträge, so wie etwa Ballard Power. Ballard Power war diesbezüglich in Indien erfolgreich und legte am Montag mit einem weiteren Auftrag hinterher.

Besondere Chancen räumt sich auch das US-Unternehmen Plug Power ein. Dieses dürfte vom sogenannten IRA – dem Inflation Reduction Act – in den USA profitieren. Die USA werden sehr viel Geld über Steuererleichterungen, Subventionen und ähnliche Instrumente in diesem Segment investieren. Plug Power verspricht sich u.a. hiervon Unterstützung. Heute hat Plug Power ein „Business Update“ anberaumt, auf dem Projekte und Zahlen zu erwarten sind. Ich gehe davon aus, dass dies als Vorbericht für die Bilanzzahlen Anfang März bereits einen aufschlussreichen Ausblick auf die Zukunft bringt.

Es kann, und deshalb erwähne ich diesen Bereich am heutigen Mittwoch, eine Art Aufbruchstimmung geben. Sollte dies der Fall sein, wird die Branche in den kommenden Wochen sicherlich an den Börsen gewürdigt. Dabei sollten Sie daran denken, dass die Unternehmen bei weitem noch nicht in der operativen Gewinnzone sind. Wenn Sie nicht in Nel Asa, Plug Power oder Ballard Power investieren, verpassen Sie aus rein wirtschaftlicher Sicht also nichts. Wenn Sie die Kurse dennoch beobachten – nachdem Plug Power heute diese Meldung veröffentlichen wird -, wäre aus meiner Perspektive Nel Asa aus Norwegen der interessanteste Wert. Die Norweger haben schlicht kurzfristig aktuell den stärksten Lauf.

Nel Asa: Möglicher Profiteur der Konkurrenz-Zahlen, WKN: A0B733, ISIN: NO0010081235

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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Redaktionsschluss: 25.01.2023, 11.00 Uhr

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