Stimmung für Aktien: Leicht verbessert

Die Stimmung bei den Aktien verzeichnet eine leichte Besserung. Anleger hoffen auf baldige Maßnahmen der EZB. Die Zuversicht könnte aber wieder kippen. Die Umsätze sind deshalb gering. Nach wie vor sollten Sie noch nicht im großen Stil einsteigen.  Lesen Sie Dr. Erhard Liemens Einschätzung zur Stimmung bei den Aktien.

Rechnen Sie im Sommer mit starken Kursschwankungen  

Die Stimmung bei den Aktien könnte sich leicht verbessern.

Die Stimmung bei den Aktien könnte sich leicht verbessern.

„Über den Sommer hinweg sollten Sie mit starken Kursschwankungen rechnen“, habe ich Ihnen wiederholt geschrieben. Das hat sich auch in der Vorwoche bestätigt. Nach der Talfahrt am Donnerstag ging es am Freitag wieder steil bergauf.  EZB-Präsident Draghi hatte zur Euro-Rettung mehr versprochen, als er halten konnte. Sein Vorhaben, die Deutsche Bundesbank verbal unter Druck zu setzen, ist gescheitert. Draghi musste vorerst zurückrudern.

Hilfsbedürftige Euro-Länder sollen nur dann Geld bekommen, wenn sie sich Fiskalprogrammen unterwerfen. Abwarten, was draus wird. Durch niedrige Zinsen wird zumindest die Illusion der Zahlungsfähigkeit peripherer Staaten aufrechterhalten. Das bringt der EZB und den Politikern allerdings nicht mehr als einen weiteren Zeitgewinn.

Derzeitige Performance seit dem Start der Depots im Dr. Liemen Depot-Brief:

Basis-Depot: + 53,05 %

Chancen-Depot: +51,45 %

Im Basis-Depot sind Unternehmen enthalten, die etwa in Sachen Marktkapitalisierung und Bonität einen Spitzenplatz einnehmen. Damit ist auch die Schwankungsanfälligkeit bei den Kursen relativ gering. Bei diesen Werten können Sie größere Summen anlegen. Die Gewichtung einzelner Aktien im Basis-Depot kann durchaus bis zu 10 % betragen.

Das Chancen-Depot enthält schwankungsanfälligere Wertpapiere, die Sie deshalb auch nur in kleineren Stückzahlen oder limitiert ordern sollten. Die Gewichtung einzelner Positionen in Ihrem Depot sollte 5 % nicht überschreiten. Aktuelles zu zwei meiner Depot-Werte:

Siemens betreibt Kurspflege und will für bis zu 3 Mrd. € eigene Aktien erwerben. Der Rückkauf soll bis spätestens Jahresende erfolgen. Rund 33 Mio. der so erlangten eigenen Anteilsscheine sollen eingezogen werden. Das Grundkapital der Gesellschaft würde damit von rund 941 Mio. auf 881 Mio. Papiere herabgesetzt. Der Rest ist für die Ausgabe an Mitarbeiter, Vorstandsmitglieder etc. vorgesehen. Finanziert wird der Aktienrückkauf über langfristige Schulden durch die Ausgabe neuer Anleihen. Die eigenen liquiden Mittel können so unangetastet bleiben. Geld für Akquisitionen ist damit weiter vorhanden. Zugleich verbessert Siemens seine Kapitalstruktur, da im aktuell niedrigen Zinsumfeld Fremdkapital billiger ist als Eigenkapital. Dank dieses Überraschungscoups gehörte Siemens mit + 6,16 % zu den Gewinnern der Vorwoche. Die Strategieprobleme sind aber nach wie vor ungelöst.

Die Quartalszahlen von Dürr haben selbst die Optimisten noch positiv überrascht: Der Umsatz stieg um über 40 % auf 600 Mio. €, der Gewinn vor Steuern und Zinsen sogar um 77 % auf 42,7 Mio. €. Selbst der Zuwachs bei den Auftragseingängen um 13 % auf 725 Mio. € bleibt dynamisch. Analysten haben das mittelfristige Kursziel auf 70 € erhöht. Das scheint mir zu euphorisch. Denn: Abkoppeln von der Automobilkonjunktur kann sich der Maschinen- und Anlagenbauer nicht. Halten dort die Probleme an, werden sie sich mit einer gewissen Zeitverzögerung auch bei Dürr bemerkbar machen. Da die meisten von Ihnen inzwischen investiert sein dürften, stufe ich Dürr jetzt auf „halten“ ein.

Machen auch Sie den 30-Tage-GRATIS-Test, klicken Sie hier! .

Über Redaktion deutscher-wirtschaftsbrief.de

keine Kommentare...

Hinterlasse eine Antwort