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Talfahrt an den Börsen? Das sollten Sie wissen!

Am Montagmorgen ging es an den Aktienmärkten in Deutschland weiter abwärts. Nachdem schon am Freitag die Kurse nach unten schwenkten, reagierten die Börsen bei uns auf eine kleine Talfahrt in den USA. Zins- und Konjunkturängste dominieren die Stimmung. Sollten Sie aussteigen?

Dax in Not: Doch keine Panik

Der Grund für die jüngste Börsenschwäche ist vergleichsweise einfach zu erklären. In den USA hat der dortige Chef der FED, der US-Notenbank, Jerome Powell am Freitag angekündigt, die Inflation bekämpfen zu wollen. Die Notenbank schreckt nicht davor zurück, härtere Maßnahmen zu wählen, so der Hinweis in einer Rede, die als Ankündigung von Zinserhöhungen aufgefasst wurde.

Damit ist klar, in welche Richtung die Zinsen in den USA vergleichsweise rasch entwickeln werden – es geht aufwärts in einen Bereich, den die Börsen offenbar nicht so recht schätzen. Die Sorge: Zum einen werden Zinserhöhungen für Unternehmen die Re-Finanzierung erschweren. Zum anderen wird die US-Zentralbank damit eventuell auch die Wirtschaftsstimmung verdüstern. So verteuern sich die Konsumentenkredite weiter – die Darlehen für Unternehmen, die an sich investieren sollen, ohnehin.

Sie müssen daher davon ausgehen, dass weniger kreditfinanzierte Käufe stattfinden. Dies wiederum wird letztlich den Wirtschaftsaufschwung immens schwächen. Kommen wir daher zum Schluss, der die Börsen belastet: Eine schwächere Wirtschaft reduziert den Wert von Unternehmen, die Kurse sinken. Die einzige Schwierigkeit bei dieser Herleitung ist die Berechnung des „Werts“ von Unternehmen – werden die Börsen weitre abdriften?

Der Wert der Aktien bleibt weiterhin hoch

Ich gehe zum aktuellen Stand der Dinge nicht davon aus, dass sich eine massive Abschwächung an den Aktienmärkten einstellt. Börsen reagieren fast immer auf die Ankündigung, Zinsen zu erhöhen. Das ist der Normalfall, der keine Aussage über die Stärke und die nachhaltige Entwicklung enthält. Dass die Zinsen steigen werden, wussten Analysten ohnehin – die Inflation in den USA ist einfach zu hoch, um gar nicht zu reagieren.

Die Zinsen werden auch bei uns in der Euro-Zone noch weiter steigen. Daher müssen Sie davon ausgehen, dass die Diskussionen in wenigen Wochen erneut aufkommen. Dennoch blicken Sie weit voraus: Die Unternehmen haben in den vergangenen Monaten teils hohe Gewinne erwirtschaftet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bezogen auf die Daten, die für dieses Jahr anzunehmen sind, ist immer noch moderat. In Deutschland zahlen Sie für Aktien aus dem Dax 40 vielleicht zwischen 16 und 18 als KGV. Dies ist ein historischer Normalfall.

Vor allem aber gibt es keine nennenswerten Alternativen: Substanzstarke Unternehmen werden weiterhin viel Geld verlieren, selbst wenn die Kurse etwas abgeben sollten. Gerade bei steigenden Unternehmen bieten sich vor allem jene Konzerne an, die Geld anlegen müssen – wie etwa Rückversicherer. Ich werde in den kommenden Tagen in meinen Depots die Aktie der Munich Re – als Beispiel – weiterhin empfehlen. Die wird von steigenden Zinsen profitieren.

Munich Re: Die Zinsen steigen – gut! WKN: 843002, ISIN: DE000843026

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE0008430026/EI/muenchener-rueckversicherungs-gesellschaft-ag-in-muenchen

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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Redaktionsschluss: 28.08.10.45 Uhr

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