Tipps zum Goldkauf
Das Investment in Gold ist eine Spekulation, die insbesondere von Inflationssorgen getrieben wird. Denn Gold gilt vor allem bei denjenigen Anlegern als sicherer Hafen, die einen Kaufkraftverlust ihrer Ersparnisse befürchten. Dabei unterliegt das Edelmetall – ebenso wie alle anderen Rohstoffe – den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Verbrauchende Abnehmer wie etwa Industrieunternehmen gibt es kaum. Stattdessen ist der Markt geprägt von der Nachfrage nach Goldschmuck vor allem in Ländern wie Indien und China.
Gerade in der Finanzkrise haben viele Anleger Gold gekauft, um sich gegen den befürchteten Kaufkraftverlust von Papiergeld abzusichern. Da ein enger Zusammenhang mit der Inflationserwartung besteht, war der Goldpreis zuvor angesichts der Niedrigzinspolitik stark gestiegen. Des Weiteren besteht ein Währungsrisiko, da Gold traditionell in Dollar notiert wird. Zudem werfen Goldanlagen keine Rendite ab.
Wo Sie Gold erwerben können
Wer Edelmetalle kaufen will, sollte das nur bei hiesigen Anbietern tun, deren Seriosität zweifelsfrei feststeht. Sie liefern Ihnen Produkte mit Echtheitszertifikat und verschicken ihre Sendungen zudem nur versichert. Beachten Sie: Transparenz und Sicherheit sind wichtige Kriterien für den Kauf.
Wer unbedingt einen Goldbarren oder Münzen in seinen Tresor oder sein Bankschließfach legen möchte, sollte es am besten bei einem der großen Edelmetallhändler kaufen. Die Zeitschrift „Euro am Sonntag“ hat kürzlich Anbieter in Deutschland testen lassen. Es wurden Käufe abgewickelt, Umfragen verschickt sowie Angebote und Internet-Seiten durchforstet. In der Gesamtwertung haben Degussa, MP Edelmetalle und pro aurum am besten abgeschnitten. Via Internet können Sie sich über die An- und Verkaufspreise der Edelmetallhändler selbst informieren.
Welche zusätzlichen Kosten beim Goldkauf entstehen
Der Ankauf größerer Mengen physischen Goldes wird mit Aufschlägen zwischen 2,5 und 10 % abgewickelt. Erwerben Sie kleine Barren und Münzen, sind die Aufschläge besonders hoch. So ist ein Fünf-Gramm-Barren, pro Gramm gerechnet, 4 bis 14 % teurer als ein Kilo-Barren. Dazu kommt das Problem der Aufbewahrung: Ein Schließfach bei einer Bank kostet Gebühren für die Lagerung.
Als Standard gilt der Goldbarren. Er wird in unterschiedlichem Gewicht von Banken, Edelmetallscheideanstalten und auch auf Goldmärkten im Internet mit einem Reinheitsgrad von 24 Karat zum Kauf angeboten. Goldbarren sind in vielen Gewichtsstufen erhältlich, von einem Gramm bis zu einem Kilogramm. Eine Feinunze entspricht einem Gewicht von 31,1 g. Wollen Sie größere Summen anlegen, sind Barren ab 100 oder 250 g eine gute Wahl. Nicht zu vergessen: Je größer der Barren, desto geringer ist die Spanne zwischen Brief- und Geldkurs beim Verkauf.
Wollen Sie dagegen Gold als Sicherheitssockel nutzen, setzen Sie lieber auf 24-karätige, standardisierte Münzen. Deren Preise orientieren sich am reinen Goldwert, der aktuell starken Schwankungen ausgesetzt ist. Münzen haben den Vorteil einer gewissen Fälschungssicherheit und sind gut als Zahlungsmittel nutzbar. Aufgrund ihres eher geringen Wertes sind hier die Aufschläge auf den Metallwert aber vergleichsweise hoch.
Einkommen-, abgeltung- und umsatzsteuerliche Aspekte
Goldbarren, -schmuck und -münzen sind physische Wertgegenstände und bringen keine Zinsen. Folglich fällt auch keine Einkommensteuer an, und in der Steuererklärung sind auch keine Werbungskosten absetzbar. Gewinne aus dem Verkauf von Edelmetallen wie Gold sind frei von der Abgeltungsteuer.
Wird Gold nach der Spekulationsfrist von einem Jahr mit Gewinn verkauft, so unterliegt der Gewinn aus diesem privaten Veräußerungsgeschäft nicht der Einkommensteuer. Wird hingegen innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist die „Hardware Gold“ mit Gewinn verkauft, unterliegt der Gewinn nicht der Abgeltungssteuer von 25 %, sondern dem normalen persönlichen Steuersatz (Grenzsteuersatz).
Der Kauf und Verkauf von Goldmünzen oder Goldbarren ist umsatzsteuerfrei, sofern die Münzen bzw. Barren als Anlagegold im Sinne des § 25 c Abs. 2 UStG zu qualifizieren sind. Das gilt zum einen für Goldbarren, also Gold in Barren- oder Plättchenform mit einem von den Goldmärkten akzeptierten Gewicht und einem Feingehalt von mindestens 995 Tausendstel, sowie zum anderen für Goldmünzen, die einen Feingehalt von mindestens 900 Tausendstel aufweisen, nach dem Jahr 1800 geprägt wurden, in ihrem Ursprungsland gesetzliches Zahlungsmittel sind oder waren und üblicherweise zu einem Preis verkauft werden, der den Offenmarktwert ihres Goldgehalts um nicht mehr als 80 % übersteigt. In der Regel sind die Kriterien für eine Umsatzsteuerbefreiung im Handel erfüllt.
Goldrechner zur Ermittlung des Goldpreises
Mit Goldrechnern im Internet können Sie den Materialwert von Goldschmuck, Zahngold, Goldbarren oder Goldmünzen anhand des aktuellen Goldpreises bestimmen. Berücksichtigt werden dabei das Gewicht, die Art der Legierung und der Goldkurs je Feinunze. Im Internet finden Sie zudem diverse Angebote, die den Preisverlauf nachzeichnen. Achten Sie immer darauf, ob er in Dollar oder in Euro angegeben ist – der Unterschied kann erheblich sein!
Fazit
Edelmetalle werden immer reine Spekulationsobjekte mit unkalkulierbarer Preisentwicklung bleiben. Sie bieten Schutz vor Extremereignissen, jedoch keine Wertstabilität. Investitionen in Gold sind auch deshalb unkalkulierbar, weil Gold keine volkswirtschaftliche Relevanz hat. Beim Gold gibt es nie einen fairen Preis.
Ein Investment in ein Edelmetall wie Gold bringt keine Zinserträge. Ein Goldanleger ist allein auf den Kursgewinn angewiesen. Weil es sich um eine spekulative Anlage handelt, sollten Sie ein solches Investment eher als Ergänzung und allenfalls als Sicherheitsreserve betrachten. Für einen Vermögensaufbau mittels Sparplan sind Edelmetalle jedenfalls nicht empfehlenswert. Auch zur Altersvorsorge eignen sie sich nicht.
Kaufen Sie Gold niemals nur deshalb, weil Krisengurus den baldigen Untergang prophezeien. Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Die Entwicklung des Goldpreises unterliegt zahlreichen Unwägbarkeiten. Lassen Sie sich daher nicht von Ängsten leiten. Gehen Sie stattdessen rational und kaufmännisch vor.
Welchen Anteil Gold am Gesamtvermögen haben sollte, muss jeder Anleger mit sich selbst ausmachen. Je nach persönlicher Neigung bewegen sich die Empfehlungen für Goldanlagen zwischen 5 und 20 %. Ist bei Ihnen der Sicherheitsaspekt vorrangig, setzen Sie auf physisches Gold und nicht auf Wertpapiere, auch wenn diese mit Gold hinterlegt sind. Denn falls tatsächlich eine Krise ausbricht, müssen Sie sofort an Ihre Goldbestände herankommen können. Das gelingt Ihnen auch dann nicht, wenn sich das Gold in ausländischer Verwahrung befinden sollte.
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