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Valneva, BioNTech und Moderna – Impfstoffhersteller unter Druck!

Sie haben möglicherweise einige Male sorgenvoll auf Ihren Depotauszug gesehen und festgestellt, dass ich in meinen Diensten BioNTech, Moderna oder Valneva nie aufgenommen habe. Die Börsenpsychologie spielt den Märkten und auch den Investoren einen Streich. Gestern zeigte sich – mal wieder -, dass die Börsen bei hochspekulativen Werten einfach keinen vernünftigen Bewertungsmaßstab anlegen.

BioNTech und Valneva: Alles in einem Topf

Die Aktien der Impfstoffhersteller gaben massiv nach (ausgenommen sind derzeit AstraZeneca und Johnson & Johnson). Warum? Es herrscht offenbar die Sorge, dass Omikron doch nicht so viel Schaden anrichtet wie befürchtet. Omikron hat dem bisherigen Eindruck nach – von Studien möchte ich angesichts der unterschiedlichen Datenlage als Ökonom nicht sprechen -, eine deutlich geringere Hospitalisierung zur Folge.

Demzufolge wird es auch weniger schwere Verläufe nach einer Sars-CoV-II-Ansteckung geben, so die Erwartung. Es gibt sogar Stimmen, wonach Omikron mit einer schnellen Durchseuchung das Ende der Pandemie und den Übergang zu einer Endemie bedeuten würde. Schon diese vorgebliche Sorge reicht, um BioNTech, Valneva (einem Hersteller von Tot-Impfstoffen) oder Moderna massive Verluste beizubringen.

Valneva gab gestern um 23 % nach. Das Unternehmen hat selbst in den vergangenen Tagen wenig oder eigentlich sogar nichts dazu beigetragen. Die Kurse sind vielmehr in den zurückliegenden drei Monaten noch immer mit mehr als 76 % im Plus. Die Aktie hat deutlich mehr gewonnen als BioNTech, in einem Jahr ging es um 205 % aufwärts, während BioNTech gut 180 % gewonnen hat. Sie sehen an diesen Daten, dass die Börsen hier hin und her springen.

Viel zu viel Spekulation

Die Spekulation bei BioNTech war nachvollziehbar. Immerhin hat das Unternehmen mit dem Firmensitz an der „Goldgrube“ in Mainz inzwischen je nach Berechnungsweise ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von weniger als 10, bei entsprechender Umsatz-Entwicklung im Jahr 2022 sogar von weniger als 8. Die Gewinnmarge soll bei über 50 % liegen. Dies sind an sich sehr günstige Daten.

Ich persönlich teile die Hoffnung, dass in kurzer Zeit per Durchseuchung der Gesellschaft alles vorbei ist, noch nicht vorbehaltlos. Da zahlreiche Experten auch betonen, das Virus werde im besseren Fall einfach wie ein Grippe-Virus in der Gesellschaft verbleiben, allerdings in Form einer Endemie, wird es auch immer wieder und dauerhaft zu Impfungen kommen. Vor diesem Hintergrund sind die Verkaufswellen bei den Impfstoffherstellern wirtschaftlich nicht zu verstehen.

Dennoch habe ich die Entwicklung befürchtet. Unternehmen wie AstraZeneca oder Johnson & Johnson haben demgegenüber ein um Dimensionen breiteres Portfolio. Diese Unternehmen stehen immer noch auf der langfristigen Gewinnerseite.

Johnson&Johnson-Aktie über 5 Jahre – viel stabiler als BioNTech

Quelle: gevestor.de/charttool

Mit den besten Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Beide Werte, AstraZeneca und Johnson & Johnson, finden Sie gerne hier in meinen Depots. Klicken Sie einfach hier.

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