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Varta: Das große Drama!
Schon vor einigen Wochen habe ich Ihnen an dieser Stelle über das Energie-Unternehmen von Varta geschrieben. Die Schock-Nachricht lautete, dass der Konzern seinen Jahresbericht verschoben hatte. Mittlerweile hat sich die Uhr etwas weiter gedreht. Der Titel hat einen gewaltigen Absturz hinter sich. Am Montag ging es in den ersten Handelsstunden um -6,4 % nach unten.
Varta: Es war vor Wochen nur die Technik
Das Verschieben (s.o.) hatte Varta mit technischen Schwierigkeiten begründet. Es gab einen Hacker-Angriff, der schlicht Zeit in Anspruch genommen hat. Jetzt hat sich erwiesen, dass Varta offenbar seine Restrukturierung, die 2023 einen am Ende positiven Lauf versprach, neu in Angriff nehmen muss. Mit anderen Worten: Es geht Varta wieder schlechter als angenommen.
Schon vor Wochen hatte ich an dieser Stelle betont, dass in der Regel allein die Verschiebung eines Jahresberichtes in der Regel ein Alarmzeichen darstellt. Das hat sich damals auch im Börsenkurs bereits niedergeschlagen. Offen war geblieben, ob die Aktie unterbewertet sei. Auch zahlreiche Leserinnen und Leser interessieren sich für diese Aktie oder haben sie – mutmaßlich – im Depot.
Heute kann ich sagen: Die Aktie sieht selbst nach dem Absturz nicht aus, als sei sie unterbewertet. Die DZ Bank hat unmittelbar auf die Aussagen reagiert. Aus dem vormaligen Kursziel von 17 Euro heraus korrigierte die Bank und setzte das Rating auf „verkaufen“. Der faire Wert der Aktie liege bei 8,80 Euro, also ziemlich genau bei der Hälfte des bislang geschätzten Kursziels.
Die Sanierung greift zu kurz
Das Unternehmen gab bekannt, dass die mit den Gläubigerbanken im Frühjahr 2023 vereinbarte Sanierung „zu kurz greife“. Gedacht war damals, dass das Unternehmen bis Ende des Jahres 2026 einen profitablen Wachstumskurs würde einschlagen können. Das scheint nicht mehr zu gelingen.
Das hat direkt Konsequenzen: Der Konzern aus Ellwangen muss sich mit den Gläubigern erneut austauschen. Es wird ein neues „Sanierungsgutachten“ geben – und dies soll bis Mitte des Jahres vorliegen. Wie das Sanierungsgutachten ausfällt und welche Aussichten der Konzern dann haben wird, ist formal offen.
Ein Analyst der Warburg Research lässt sich zitieren: „ich vermute, es könnte weiteren Finanzierungsbedarf geben, und zurzeit ist noch unklar, woher diese zusätzlichen Mittel kommen sollen“. Die Konsequenz: Auch dieser Analyst senkte sein Kursziel von ehedem 16 Euro auf 7 Euro.
Die Einschätzung des Marktes ist daher aus meiner Sicht fair: Die Aktie gab mehr als 30 % nach. Niemand kann ausschließen, dass es nicht noch weiter nach unten geht. In solchen Situationen bewährt sich zumindest ein Stop-Loss-Limit, auch wenn ein Verkauf mit sogenannten realisierten Verlusten sicherlich ärgerlich wäre.
Varta: Neues Sanierungsgutachten muss kommen – WKN: A0TGJ5 – ISIN: DE000A0TGJ55
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/visualizations/DE000A1ML7J1/EI/vonovia-se
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Janne Jörg Kipp
Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“
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Redaktionsschluss: 15.04.2024, 10.00 Uhr
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