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Vermögensabgabe droht – müssen Sie schon bald zahlen?

lange Zeit galt das Thema „Vermögensabgabe“ angesichts der hohen Schulden in der Euro-Zone oder in Deutschland als Unsinn. Inzwischen mehren sich die Zeichen dafür, dass Sie mit einer entsprechenden Abgabe rechnen müssen – sicherlich erst nach der Bundestagswahl am 26. September. Mehreren Medienberichten zufolge prüft das Finanzministerium derzeit Vorschläge, eine Vermögensabgabe einzuführen. Diese könne nach Art des Lastenausgleichs im Anschluss an die Gründung der Bundesrepublik Deutschland ausgestaltet sein. Doch es gibt mahnende Stimmen, auf die Sie hoffen können.

Finanzministerium prüft

Das Finanzministerium prüft offenbar eine Vermögensabgabe, wie sie bis dato die „Linke“ vorgeschlagen hatte. Auch die SPD im Namen der Vorsitzenden Saskia Esken hat sich der Abgabe gegenüber schon offen präsentiert. Eine solche Abgabe, so meine Interpretation, würde sich an der Höhe Ihres Vermögens orientieren. Es gäbe sicherlich Freigrenzen, bis zu deren Erreichen niemand zahlen müsste. Vielleicht gibt es auch lediglich Freibeträge, die für alle frei bleiben.

Der darüber hinaus festgestellte Vermögensstatus würde einer solchen Abgabe unterworfen. Dabei könnten die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler darauf hoffen, dass die Abgabe sich immerhin über einen längeren Zeitraum strecken würde, sodass praktisch eine Ratenschuld abzugleichen wäre. Sie dürfen gerne mitrechnen:

Das Privatvermögen der Haushalte in Deutschland soll 2020 etwa 6,95 Billionen Euro betragen haben. Wenn davon 1 % Abgabe zu entrichten wären, dann könnte der Staat auf knapp 70 Milliarden Euro Sondereinnahme hoffen. Würde die Abgabe auf 2 % erhöht, wären 140 Milliarden Euro Einnahme möglich. Das wäre bei Staatsschulden in Höhe von mehr als 2,1 Billionen Euro nur ein Tropfen auf den heißen Stein – aber immerhin ein großer. Der Betrag würde zumindest der Dimension nach dem entsprechen, was die Regierung 2022 an Schulden aufnehmen möchte. Immerhin gibt es Gegenstimmen.

Wissenschaftlicher Beirat: Vorsicht

Der Wissenschaftliche Beirat des Finanzministeriums wiederum warnt vor einer Vermögensabgabe. Sinngemäß wird in einem unveröffentlichten Gutachten, über das die Redaktion des „Handelsblatts“ berichtet, ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden erwartet. Das Vertrauen der Sparer und Investoren würde erschüttert.

Der Ruf als sicherer Investitionsstandort stünde auf dem Spiel und würde sogar dauerhaft zerstört. Diese Abgabe käme sogar einer „teilweisen Vermögensenteignung“ gleich. Ob die Politik sich an diese Warnungen hält, wissen wir alle nicht. Allerdings müssen Sie zumindest damit rechnen. Das bedeutet nicht, dass Sie Ihr Vermögen ins Ausland transferieren sollten – solche Schlussfolgerungen sind zum einen zu früh und zum anderen nicht erfolgversprechend.

Am einfachsten ist es, wenn Sie selbst Ihre Renditeanstrengungen vergrößern. Ich schlage stets vor, liquide Mittel nicht nur in einzelne Unternehmen zu investieren. Vielmehr sollten Sie aktuell all das Geld, das Sie wegen des Risikos nicht in eine Aktie investieren wollen, zumindest in den Aufbau von Sparplänen investieren. Einen ETF-Sparplan habe ich erst kürzlich benannt. Der läuft seit mehr als 2,5 Jahren – und dies mit großem Erfolg.

ETF iShares Core S&P 500 UCITS ETF – Sparplan mit der ISIN: IE00B5BMR087)

Quelle: https://www.aktienscreener.com/angebot-kipp

Der Vorteil von Sparplänen: Durch regelmäßige Einzahlungen vermeiden Sie es, zum falschen Zeitpunkt und damit zu hoch eingestiegen zu sein. Mein Vorschlag: Investieren Sie Geld in einen solchen ETF-Sparplan statt es auf Tagesgeldkonten zu lagern. Wenn Ihr Vermögen um 8 % bis 10 % p.a. im Durchschnitt steigt, finanziert sich letztlich auch eine mögliche Vermögensabgabe noch recht einfach.
Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Meine Favoriten im Dax und auch außerhalb des Index sollten das Barometer auch in Zukunft hinter sich lassen. Hier finden Sie die Liste: Einfach kostenfrei klicken.

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