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Vonovia: Angst vor einem weiteren Rutsch!

Immobilienkonzerne stehen derzeit gewaltig unter Druck. Die Zinserhöhungen machen sich bemerkbar, insofern die Refinanzierung von Projekten teurer wird. Zudem sinken die Preise an den Immobilienmärkten offenbar. Zu guter Letzt müssen auch Immobilienkonzerne wie Vonovia die neuen Vorschriften zur Gebäudesanierung fürchten, die zu Mehrkosten, möglicherweise aber nicht zu höheren Mieteinnahmen führen werden. Die Sorge um die Wohn- und Immobilienkonzerne wächst. Viele von Ihnen hatten oder haben investiert. Daher lohnt sich der Blick auf diese Aktie sowie deren mögliche Aussichten.

Das Vertrauen sinkt

Ein großes Problem für Konzerne dieses Segmentes besteht darin, dass das Vertrauen auch der institutionellen Investoren – die sehr viel Geld investieren – schon schwindet oder wahrscheinlich schwindet. So lässt sich gerade die Fondsgesellschaft Union Investment (UI) zitieren, die 0,9 % der Aktien von Vonovia hält. Dies ist in diesem Segment bei eine hohen Marktkapitalisierung durchaus ein größerer Betrag, der relevant ist.

„Das Management muss Portfolioverkäufe voranbringen und am Kapitalmarkt dringend Vertrauen zurückgewinnen, sonst kommen noch schwierigere Zeiten auf den Immobilienkonzern zu“, so heißt es aus dem Unternehmen. Der Vorstandsvorsitzende Rolf Buch indes müsse noch nicht zurücktreten. Er habe für die Verkäufe aus dem Portfolio, so jedenfalls klingt es, nicht unendlich lange Zeit.

Dies ist das Dilemma am Markt. An wen sollte Vonovia zu welchen Preisen verkaufen? Die Immobilienverkäufer haben derzeit jedenfalls bezogen auf die Menge keinen geeigneten Markt. Vonovia hat dabei erst vor einiger Zeit das Konkurrenzunternehmen Deutsche Wohnen übernommen. Dafür wurden immerhin 17 Milliarden Euro fällig – eine gewaltige Summe, die jetzt auf dem Markt auf dem Prüfstand steht.

Zinsen sind zu hoch

Die Finanzierungskosten für diesen Deal dürften recht hoch sein. Die Zinsen steigen, was bedeutet, dass die künftige Re-Finanzierung für den Konzern schwieriger und vor allem teurer wird. Zudem plagt sowohl die Vonovia wie auch jedes andere Unternehmen in diesem Sektor ein bilanzielles Problem.

Der Wert der Immobilien muss neu justiert werden. Abschreibungen im Bestand der Immobilien und damit einhergehend dann auch eine Korrektur des Firmenwertes sind drohende Gespenster. Vor diesem Hintergrund ist der aktuelle Kursrutsch verständlich. Es sieht nach einem Börsenrutsch von weiteren 30 % im März nicht so aus, als würde sich die Vonovia an den Börsen schnell wieder erholen.

Wer investiert ist, muss sich demnach auf eine längere Wartezeit einstellen. Die Banken ziehen sich mit ihren Empfehlungen nun bereits aus diesem Markt zurück. Formal ist Vonovia an den Börsen in einem klaren Abwärtstrend. Besserung ist erst dann in Sicht, wenn die Zinssituation sich entspannt und die Immobilienmärkte etwas fester werden. Wer investiert bleiben möchte, muss Geduld mitbringen.

Vonovia: Zins – und Immobilienmarkt ist sehr schwierig – WKN: A1ML7J – ISIN: DE000A1ML7J1

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE000A1ML7J1/EI/vonovia-se/data

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Vonovia ist ein ehemaliger Dividendenstar. Es gibt Unternehmen, die wesentlich attraktiver sind – meine 2023er-Liste finden Sie per Klick. Klicken Sie einfach  jetzt hier.

Redaktionsschluss: 02.04.2023, 18.30 Uhr

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