Vorsicht vor diesem Angebot

Die Zeiten sind unsicher. Investoren wollen heute in Silber investieren, in Gold, in Immobilien oder sichere Anleihen. Das verstehen wir von der Redaktion des Deutschen Wirtschaftsbriefs. Dennoch müssen wir vor vielen Anlageformen warnen. Im Deutschen Wirtschaftsbrief können Sie diese Warnungen stets, Woche für Woche, verfolgen. Hier kann ich nur sporadisch darauf eingehen. Doch Sie können den Deutschen Wirtschaftsbrief gerne selbst lesen, wenn Sie die aktuellen Warnungen im Blick haben wollen.

Bis zu 20 % Zinsen…

… so lautete jedenfalls das Versprechen eines Anbieters, der seine sogenannten Nachrangdarlehen anpreisen wollte. Dies sind Anleihen, die auch andere Unternehmen anbieten. „Nachrang“ ist genauso negativ, wie es klingt.

Es kommt darauf an, welche Rechtsstellung Sie im Konkurs solcher Unternehmen haben. Dann, wenn der Konkursverwalter die Konkursmasse prüft und die Gläubiger ausbezahlt. Viele andere Gläubiger, beispielsweise der Staat mit seinen Steuerforderungen, steht hier weit vor Ihnen. Nachrangdarlehen sind eigentlich im Fall eines Konkurses nahezu wertlos.

Deshalb ist der Zins so attraktiv. Im Fall des Anbieters „MDM Group AG“ jedoch ist der Zins mit bis zu 20 % pro Jahr besonders „attraktiv“. Dies sollte stutzig machen. Wir wissen allerdings, dass viele Investoren von Beratern schlecht unterstützt werden. Deshalb wollen wir vom Deutschen Wirtschaftsbrief gern begründen, weshalb diese Anleihe keine Rolle in unserem Depot spielt.

Keine Zahlen verfügbar

Selbst, wenn das betreffende Unternehmen so groß wäre wie etwa die BASF, würden wir keine Nachranganleihen empfehlen. Hier allerdings empfiehlt mit der MDM ein Unternehmen, das noch nicht einmal eine richtige Geschäftsgeschichte nachweisen kann. Das bedeutet, Sie müssen als Investor auf Geschäftsberichte oder andere aussagekräftige Zahlen verzichten.

Unabhängig davon, dass das Unternehmen selbst seit vielen Jahren Geschäfte macht, wenn die Angaben stimmen, können Sie also nichts prüfen. Wie sollten private Investoren dann die Zahlungsfähigkeit beurteilen, wie sollten Sie die Ausfallwahrscheinlichkeit berechnen? Dies funktioniert nicht.

Zu allem Überfluss wären Sie bei dieser Anleihe sogar im doppelten Sinne darauf angewiesen, dass das Unternehmen zahlungsfähig bleibt. Sie können das Papier im Grunde nicht verkaufen. Es gibt keinen gewöhnlichen Börsenhandel dafür. Im Zweifel bleiben Sie auf Ihren Forderungen einfach sitzen.

Daher gilt bei diesem Unternehmen, aber auch bei allen anderen Nachranganleihen: Lassen Sie die Finger von den Papieren. Das Risiko ist zu groß.

Mit den besten Grüßen
Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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