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Vorsicht vor diesen Aktien!

Aktuell sind die Börsen in sehr guter Verfassung. In den vergangenen Tagen allerdings habe ich mehrfach Analysen gelesen, wonach bestimmte Branchen jetzt regelrecht explodieren könnten. Gemeint sind die Kurse der betreffenden Unternehmen. Die Realität sieht anders aus – und daher möchte ich heute eine kleine Negativauswahl für Sie vornehmen.

Zocker-Werte wie Steinhoff….

So ist am Freitag die Aktie des Möbelhändlers Steinhoff noch einmal durch die berühmte Decke gegangen. Die Aktie schoss um 7,5 % nach oben. Sie hat ein Mehr-Jahres-Hoch erreicht. Grund dafür sind allerdings nicht die spektakulären Geschäfte des Unternehmens, sondern vielmehr die Hoffnung auf eine Einigung mit Klägern, die Schadenersatz verlangen. Substanziell ist das Unternehmen weiterhin zumindest sehr hoch bewertet.

Wenn Sie wetten wollen, sind solche Aktien grundsätzlich geeignet. Seriös ist die Bewertung bei einer Marktkapitalisierung von gut 560 Millionen Euro allerdings nicht zu bewerten. Ähnliche Phänomene zeigen sich auch in einer anderen Branche: Den Wasserstoff-Unternehmen. Besonders unangenehm stach mir das norwegische Unternehmen Nel Asa ins Auge.

  • Nel Asa hat vor kurzem über das zweite Quartal berichtet. Die Verluste sind gegenüber dem zweiten Quartal 2019 noch einmal dramatisch angestiegen. Bei steigendem Umsatz (um 10,4 %) verlor der Konzern je Aktie 0,212 Norwegische Kronen (im Vorjahr waren es -0,03 Norwegische Kronen). Garniert wurde die Präsentation mit Projektankündigungen bzw. einer „Kooperation“.
  • Unter dem Strich jedoch bleibt für Nel Asa, dass aus meiner Sicht auch in den kommenden Jahren noch Verluste erwirtschaftet werden. Vor diesem Hintergrundrutscht der Kurs aktuell deutlich. Am Freitagmorgen ging es um gut 5 % nach unten.

Spekulation voran: CureVac

Doch auch im Impfstoff-Bereich wird derzeit viel spekuliert. CureVac, das Unternehmen aus Tübingen, gewann in den vergangen Tagen mächtig dazu. Die Bank Berenberg hat dazu ihre Einstufung als „Kauf“ erneut und das Kursziel bei 123 Dollar belassen. Dies entspräche einem Kursgewinn von annähernd 85 %. Diese Hoffnung teile ich nicht.

  • CureVac hat den Impfstoff gegen das Corona-Virus vermeintlich verbessert. Dafür wurden hausinterne Daten präsentiert, die sicherlich glaubwürdig sind. Allerdings ist der Impfstoff bei weitem noch nicht zugelassen. Insofern wird es zumindest in diesem Bereich so schnell keine Geschäfte geben.
  • CureVac erwirtschaftet noch keine Gewinne. Für das kommende Jahr weisen Analysten plötzlich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 9 aus. Auf Basis solcher Spekulationen würde ich Ihnen nicht raten, Geld zu investieren.

Gerade in den kommenden Monaten wird es angesichts der hohen Bewertungen auf Substanz ankommen. Noch steigen viele Aktien wegen der überschießenden Geldmengen. Wenn die Zinsen klettern und wieder Geld abfließt, bleibt am Ende nur die Substanz am Markt übrig.

Wenn Sie sich etwa auf den Wasserstoff-Markt konzentrieren möchten, ist hier eine sehr konservative Aktie interessant: Linde. Ich werde den Wert verfolgen.

Linde, WKN A2DSYC – sehr solider Wert (u.a. für Wasserstoff)

Quelle: gevestor.de/charttool


Mit freundlichen Grüßen,

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

PS: Die Aktie entwickelt sich langsam, stetig und vergleichsweise sicher. Ähnliche Werte führe ich auch auf der aktuellen Empfehlungsliste. Klicken Sie hier.

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