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Wasserstoff-Titel: Ihre Mega-Chance nach EU-Kommissionsvorlage?

Gestern hat die EU-Kommission ihre jüngsten Pläne für die Entwicklung der Klimaschutz-Politik vorgelegt. Ab dem Jahr 2035 sollen nach Auskunft von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen neue Verbrenner-Fahrzeuge, also Benziner und Diesel-Fahrzeuge, in der EU nicht mehr zugelassen werden. Ziel ist es, die CO-2-Emissionen bis zum Jahr 2045 in der EU auf 0 zu senken. Der neue Gesetzentwurf kann auch für Wasserstoff-Unternehmen eine Chance darstellen. Sollten Sie sich daran beteiligen?

Grüner Wasserstoff könnte weltweit helfen

Um den Klimaschutz voranzutreiben, fördern verschiedene Staaten die Entwicklung der Wasserstoff-Technologie. Allein in Deutschland stellt die Regierung für alternative Energieantriebe 8 Milliarden Euro bereit. Aktuell ist der Wasserstoff noch kein Allheilmittel und spielt im laufenden Verkehr fast keine Rolle. Dennoch soll die Technologie nach Meinung der Bank of America bis 2050 einen Anteil von maximal 24 % am weltweiten Energiebedarf übernehmen. Der mögliche Bedeutungsgewinn ist also beträchtlich.

Die CO-2-Emissionen würden dabei um ein Drittel reduziert werden können. Schon deshalb ist das Thema auch für Sie als Investorin oder Investor möglicherweise interessant. Ein Chemiker, Robert Schlögl, lässt sich dazu zitieren: „Hinter dem Wasserstoffthema verbirgt sich eine riesige Gelddruckmaschine.“

Die Stimmung ist dementsprechend seit zumindest gut einem Jahr zumindest zeitweise euphorisch gewesen. Die Aktien von Unternehmen wie Ballard Power, Plug Power, Nel Asa oder PowerCell Sweden legten zeitweise mehrere 100 % zu. Immer wieder jedoch setzen auch Gewinnmitnahmen der Investoren ein, weil diese Unternehmen nicht profitabel arbeiten. Das Bild wird sich in den kommenden Jahren nicht ändern.

Kapitalbedarf ist hoch

Die kleineren Unternehmen haben bei der Entwicklung und Effizienzsteigerung einen vergleichsweise hohen Kapitalbedarf und versuchen deshalb, von außen Geld zu bekommen. Dies geschieht häufig genug durch Kooperationen. Plug Power aus den USA verkündete jüngst eine Kooperation mit Apex beim Bau einer großen Wasserstoffanlage.

Ballard Power arbeitet mit dem chinesischen Konzern Weichai Power zusammen und ITM Power hat sich Linde als Kooperationspartner ausgesucht. Dennoch ist es vollkommen offen, wie sich die Kurse dieser Unternehmen in kürzerer Zeit entwickeln. Plug Power musste vor einigen Monaten Bilanzfehler einräumen. Nel Asa enttäuscht bei den Bilanzpressekonferenzen fast regelmäßig. Ich erinnere daran, dass die kleineren Unternehmen noch über Jahre Verluste erwirtschaften werden.

Deshalb dominieren in diesem Segment die technischen Analysen. Nel Asa etwa hat nun den sogenannten GD38 überwunden. Dies ist der gleitende Durchschnitt der vergangenen 38 Tage. Bei technischen Analysten gilt der Umstand, dass ein Tageskurs über einem solchen Signal liegt, als Zeichen für einen technischen Aufwärtstrend. Wer technische Signale schätzt, wird derzeit bei einigen Unternehmen Einstiegsmöglichkeiten finden.

Technische Vorzeichen werden besser

Dies sind etwa

  • Nel Asa
  • Plug Power oder formal
  • ITM Power.

Doch gerade ITM Power zeigt, wie riskant solche Strategien sein können. Gestern verlor die Aktie rasch mehr als 7 %. Gewinnmitnahmen zählen zum Tagesgeschäft.

Ich halte den Bereich der Wasserstoff-Entwicklung dennoch für interessant, bevorzuge allerdings statt der vermeintlichen Mega-Chance nach der EU-Kommissionsvorlage substanzstarke Unternehmen, die nur am Rand involviert sind. Dazu zählt etwa Linde. Die UBS hat das Kursziel für die Aktie nun von 265 auf 290 Euro angehoben.

Mit den besten Grüßen

Ihr

Janne Jörg Kipp

Chefredakteur „Wirtschaft-Vertraulich“

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